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Trinkwasseraufbereitung: Mit simpler Methode gegen Arsen im Trinkwasser

Plastikflaschen
Das Trinkwasser von fast 100 Millionen Menschen in Entwicklungsländern ist mit Arsen verseucht. Von Übelkeit über Erblindung bis hin zu verschiedenen Krebsarten ruft es etliche Beschwerden hervor.

Nun hat Tsanangurayi Tongesayi auf dem 242. nationalen Treffen der American Chemical Society in Denver eine verblüffend einfache Lösung vorgestellt: Zerkleinerte Plastikflaschen werden mit der Aminosäure Zystein überzogen und ins arsenverseuchte Wasser gegeben. Umrühren, die Plastikstücke entnehmen, und fertig ist das Trinkwasser. Über seine Thiolgruppe bindet das Zystein das Arsen: "Es wirkt wie ein Magnet", erklärt Tongesayi.

In Labortests erreichte seine Forschungsgruppe an der Monmouth University in New Jersey eine Verringerung des Arsengehalts von 20 ppb (Teilchen pro Milliarde) auf 0,2 ppb. Der US-Grenzwert für Trinkwasser liegt bei 10 ppb. Jetzt sucht Tongesayi eine Finanzierung oder einen Geschäftspartner, damit seine Methode baldmöglichst zur Anwendung kommt.

Arsen ist farb- und geschmacklos und gelangt auf natürliche Weise aus Böden und Gesteinen ins Wasser, aber auch durch Landwirtschaft und Industrie. Durch seine hohe Affinität zu Proteinen, Lipiden und anderen Zellbestandteilen reichert es sich im menschlichen Gewebe an. Bisher wird der Arsengehalt von Wasser durch weit aufwändigere Methoden wie Membranfilter verringert, die jedoch für viele Menschen in Entwicklungsländern unzugänglich sind. (lh)

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  • Quellen
Tongesayi, T.: Novel method for the treatment of arsenic in drinking water. 242nd ACS National Meeting, Denver, 28.08.-01.09.2011

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