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Halluzinogene: Mit Zauberpilzen wirkt Meditation noch besser

Wer in buddhistischer Meditation erfahren ist, kann die positiven Effekte mit Psilocybin verstärken.
Eine Gruppe kleiner Magic mushrooms in der Natur auf moosigem Untergrund.

Menschen, die mit Depressionen oder Ängsten zu kämpfen haben, können unter Umständen von psychedelischen Drogen wie Psilocybin profitieren. Wie eine aktuelle Studie im Fachmagazin »Scientific Reports« nahelegt, fördern die so genannten Zauberpilze auch die Wirkung des Meditierens.

Züricher Forscher hatten dazu 40 Freiwillige angeworben, die in buddhistischer Meditation erfahren waren und an einem fünftägigen Retreat mit Achtsamkeitsmeditation teilnahmen. Am vierten Tag gaben sie der einen Hälfte der Teilnehmer eine Dosis Psilocybin, der anderen Hälfte lediglich ein Placebo. Vor, während und vier Monate nach dem Experiment ermittelten die Forscher um Lukasz Smigielski anhand von standardisierten Tests, wie sich die Teilnehmer fühlten.

Theoretisch wussten weder die Teammitglieder noch die Versuchspersonen, wer in welcher Gruppe war. Allerdings dürfte den meisten Betroffenen bewusst gewesen sein, ob sie statt einer echten Droge ein Placebo eingeworfen hatten oder nicht. Entsprechend sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen. Auch die geringe Zahl von Teilnehmern und die Tatsache, dass sie allesamt unter »Meditationsspezialisten« rekrutiert wurden, stellen in Frage, inwieweit sich die Ergebnisse auf den Normalbürger übertragen lassen. Vermutlich profitiert nicht jede und jeder gleichermaßen von dieser Form der Selbstsuche.

Für die Teilnehmer scheint die Meditation-Psilocybin-Kombination allerdings einen Nutzen gehabt zu haben. Das lesen die Forscher vor allem aus den Antworten der Teilnehmer nach vier Monaten. Diejenigen, die beim Retreat das Psilocybin eingenommen hatten, empfanden beispielsweise ihr Leben als sinnhafter; sie sorgten sich weniger um Alltag und Karriere, dafür mehr um die Nöte anderer und nahmen sich selbst besser an. Diese Veränderungen entsprechen denen, die man klassisch auch mit der Einnahme von LSD in Verbindung bringt.

Die Kombination mit Achtsamkeitsmeditation hat nach Meinung der Forscher den Vorteil, dass so das Risiko von Angstzuständen stark minimiert werde. Die psychedelischen Erfahrungen können bei manchen Menschen extrem negative Erlebnisse hervorrufen – dies wird immer wieder als Hindernis für einen breiten therapeutischen Einsatz der Drogen genannt. Bei der Achtsamkeitsmeditation üben die Teilnehmer jedoch, ihre Aufmerksamkeit zu steuern und sich ihrer eigenen Gefühle bewusst zu werden, ohne sich davon überwältigen zu lassen. Laut Smigielski und Kollegen waren die positiven Effekte umso ausgeprägter, je tiefer die Teilnehmer ihre Meditation empfanden. Wer noch dazu Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen und Optimismus zu seinen Persönlichkeitsmerkmalen zählte, durfte auf die stärksten Veränderungen hoffen.

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