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Ethik-Diskurs: Mitglieder des Deutschen Ethikrates benannt

Bundestag und Bundesregierung haben am Mittwoch die Mitglieder des neuen Deutschen Ethikrats benannt. Zu den wissenschaftlichen Vertretern zählen beispielsweise Jens Reich, Regine Kollek von der Universität Hamburg, Stefanie Dimmeler von der Universität Frankfurt oder Frank Emmrich vom Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig. Mit Wolf-Michael Catenhusen, Edzard Schmidt-Jortzig, Jürgen Schmude und Erwin Teufel wurden auch einige bekannte Politiker berufen.

Das Gremium tritt die Nachfolge für den Nationalen Ethikrat an, der nun offiziell aufgelöst wurde. Der Deutsche Ethikrat soll als unabhängiger Sachverständigenrat den Bundestag und die Bundesregierung in ethischen und gesellschaftlichen Fragen der Lebenswissenschaften beraten. Zugleich soll er den gesellschaftlichen Diskurs über bioethische Themen fördern.

Die 26 Mitglieder, unter denen neben Wissenschaftlern und Politikern auch Kirchenvertreter, Ethiker, Mediziner und Juristen versammelt sind, wurden jeweils zur Hälfte von der Regierung und von dem Bundestag gewählt. Durch diese Auswahl soll gewährleistet werden, dass die Mitglieder verschiedene ethische und Ansätze und ein plurales Meinungsspektrum vertreten.

In ihrer Themenwahl und ihren Entscheidungen sind sie grundsätzlich unabhängig. Der Deutsche Ethikrat kann aber auch von Bundestag oder Bundesregierung beauftragt werden, sich mit aktuellen Themen zu befassen.

Zu den Aufgaben des Deutschen Ethikrats gehören Stellungnahmen sowie Empfehlungen zu ethischen und gesellschaftlichen Fragen der Lebenswissenschaften für Bundestag und Bundesregierung. Zudem soll er die Öffentlichkeit mit Veranstaltungen über bioethische Problematiken informieren und so die gesellschaftliche Diskussion über solche Themen fördern. Angegliedert ist das Gremium an den Bundestag.

Die Mitglieder werden für vier Jahre berufen. Die Hälfte der nun gewählten Personen waren schon im früheren Nationalen Ethikrat vertreten. Dieser war in die Kritik geraten, weil seine Mitglieder nicht demokratisch gewählt, sondern 2001 vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder bestimmt worden waren. Diese Situation wurde nun beim Deutschen Ethikrat mit der paritätischen Mitglieder-Wahl durch Bundestag und Bundesregierung geändert. (tak)

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