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Gen-Analyse: Moderne Griechen haben mythische Wurzeln

Die antiken Griechen führten ihre Herkunft auf mythische Hochkulturen zurück - wohl zu Recht. Die Bevölkerung in Griechenland lebt seit 5000 Jahren dort, vermutlich schon seit Beginn des Ackerbaus.
Das Löwentor in Mykene

Genetische Studien an 19 Überresten von Menschen rund um die Ägäis zeigen, dass der Herkunftsmythos der antiken Griechen im Wesentlichen korrekt war. Wie eine internationale Arbeitsgruppe unter Beteiligung eines Teams um Johannes Krause von der Universität Tübingen berichtet, bestätigen die Befunde, dass auch die modernen Griechen noch von den bronzezeitlichen Mykenern – die legendären Achaier in "Ilias" und "Odyssee" – abstammen. Zusätzlich zeigt die Analyse, dass jene Mykener eng mit den Minoern auf Kreta verwandt waren, die dem Mythos nach die europäische Kultur begründeten. Über 5000 Jahre hinweg lebte in Griechenland im Wesentlichen die gleiche Bevölkerung, und das obwohl die Region tausende Jahre lang ein Drehkreuz von Kriegen und Migrationsströmen im gesamten Mittelmeerraum war.

Die mykenische Kultur dominierte in der Bronzezeit vor etwa 3500 Jahren das griechische Festland. Neben ihren spektakulären Palästen sind die Mykener auch in den Epen "Ilias" und "Odyssee" überliefert, in deren Helden die antiken Griechen ihre idealisierten Ahnen sahen. Wie die jetzt in "Nature" erschienene Analyse zeigt, gibt es diese angenommene Kontinuität tatsächlich – und sie reicht sogar noch weiter in die mythische Vorzeit zurück. Beim Vergleich des genetischen Materials aus Zähnen von vier mykenischen und zehn minoischen Individuen mit fünf bronzezeitlichen Zähnen aus anderen mediterranen Kulturen zeigte sich eine enge Verwandtschaft mit nur relativ geringem fremden Einfluss seit der minoischen Zeit, die vor etwa 4600 Jahren begann. Das weist darauf hin, dass die Bevölkerung der Region seit der Einführung des Ackerbaus von Anatolien aus im Wesentlichen die gleiche geblieben ist.

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