News: Mögliche Ursache des plötzlichen Kindstodes entdeckt
Bamberger Ärzte vermuten eine mögliche
Ursache des plötzlichen Kindstodes lokalisiert zu haben.
Schalluntersuchungen an Kleinkindern ergaben zum Teil starke, lageabhängige Schwankungen der
Hirnstammdurchblutung. Die Entdeckung ermöglicht
bessere Überwachung der Risikopatienten.
Der sogenannte plötzliche Hirntod ist mit einem bis fünf Todesfällen auf
1000 Neugeborene die häufigste Todesursache im ersten Lebensjahr.
Professor Karl Heinz Deeg von der Bamberger Kinderklinik entdeckte
jetzt bei Untersuchungen an 39 Kleinkindern mit akut lebensbedrohlichen
Ereignissen einen möglichen Auslöser des gefürchteten Phänomens:
„Messungen des Blutflußes in Hirnbasisarterien ergaben bei einigen
Kindern dramatische Schwankungen bei einer Lageveränderung des
Körpers”. Die Hirnbasisarterien versorgen auch den Hirnstamm, den Sitz
des Atemzentrums. Bei mangelnder Versorgung des Atemzentrums mit
Sauerstoff – vor allem in Bauchlage des Säuglings – kommt es zu
Störungen der Atemtätigkeit bis hin zum Atemstillstand. „Die Kinder hören
einfach auf zu atmen, und wenn das nicht erkannt wird, sterben sie in
wenigen Minuten”, konstatiert Deeg. Die Kontrolle der Blutversorgung ist
unblutig und verhältnismäßig einfach: Die Computersonographie bestimmt
mit Hilfe von Schallreflektionen Richtung und Geschwindigkeit des Blutes.
Deeg glaubt, mit dem Verfahren eine Risikogruppe unter den Kindern
identifizieren zu können. „Die Kinder könnten dann auch zuhause mit
Herzmonitoren überwacht werden”, so Deeg. Eltern könnten nach
korrekter Unterweisung auf die Lage des Kindes achten und im Ernstfall
sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen reagieren.
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