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Kalorienrestriktion: Molekül setzt Stoffwechsel auf Anti-Aging-Diät

Nahrungsmangel verlangsamt die Alterung. Das können wohl auch Moleküle, die den Geschmackssinn bremsen - beim Fadenwurm funktioniert das schon mal.
Leerer Teller mit Krümeln

Ein Signalstoff gaukelt dem Stoffwechsel von Fadenwürmern Nahrungsmangel vor und lässt sie so länger leben. Ein Team um Gordon Lithgow vom Buck Institute for Research on Aging in Kalifornien entdeckte die vorläufig als NP1 bezeichnete Substanz bei seiner Forschung an Signalwegen, die bei der so genannten Kalorienrestriktion eine Rolle spielen. Von den Fadenwürmern Caenorhabditis elegans weiß man, dass die winzigen Tiere deutlich länger leben, wenn sie weniger Kalorien aufnehmen. NP1 behinderte die chemische Wahrnehmung von Nahrung im Schlund des Wurms und versetzte den Körper in den Hungermodus. Dadurch lebten die Tiere im Experiment etwa 50 Prozent länger.

Dass Kalorienrestriktion die Lebensspanne verlängert, haben inzwischen viele Experimente an unterschiedlichen Modellorganismen gezeigt. Auch beim Menschen sehen Fachleute Indizien dafür, dass weniger Essen das Leben verlängert. Allerdings scheint dafür nicht einfach der Mangel an Nahrung verantwortlich zu sein – Forschungsergebnisse lassen vermuten, dass bestimmte Signalmechanismen in den Zellen ein spezialisiertes "Hungerprogramm" starten, das den Alterungsprozess verlangsamt. Lithgow und seine Arbeitsgruppe testeten etwa 30 000 Substanzen darauf, ob sie in die beteiligten Signalwege eingreifen. Dabei erwies sich NP1 als am wirksamsten. Nach eigenen Angaben haben die Wissenschaftler jedoch mehr als 100 Stoffe mit vergleichbaren Wirkungen gefunden – jeder von ihnen könne der "Schlüssel" sein, der die Alterung auch beim Menschen bremse. Das haben Forscher allerdings schon über diverse Moleküle mit ähnlichen Eigenschaften gesagt.

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