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Immunologie: Molekulare Achillesferse von Mikroben

Elektronenmikroskopische Aufnahme von Streptococcus pneumoniae

Die körpereigene Abwehr erkennt verschiedene Oberflächenbestandteile auf Mikroorganismen und produziert Antikörper als Waffe gegen diese Erreger. Ein spezieller, bisher der Forschung unbekannter molekularer Marker könnte nun die Grundlage eines neuen Impfstoffs werden, hoffen Forscher des Brigham and Women's Hospital in Boston: Sie zeigten, dass er auf der Oberfläche verschiedenster Mikroben vorkommt und somit eine häufige Achillesferse ist.

Auf der Basis des Zuckermoleküls – einem Poly-N-Acetylglucosamin (PNAG) – sollen Impfstoffe gegen eine ganze Reihe von Krankheiten entwickelt werden: "Bisher wurde das Molekül nur auf einer kleinen Gruppe von krankheitserregenden Mikroben nachgewiesen", erklärt Studienleiter Gerald Pier von dem BWH Department of Medicine in Boston. "So wie es aussieht, können wir diese Liste jetzt auf bis zu 20 Organismen erweitern." Hierbei handelt es sich nicht nur um Bakterien, sondern auch um Pilze und andere Mikroorganismen.

In der Praxis muss sich der Abwehrstoff erst bewähren. In Tierstudien konnte ein Impfstoff-Prototyp bereits infizierte Mäuse ausreichend gegen Krankheiten wie Rachenentzündung, Listeriose oder Lungenentzündung schützen. "Nun müssen Studien am Menschen folgen", so der Experte. Ein Impfstoff zur passiven Immunisierung hat bereits erfolgreich die erste klinische Testphase durchlaufen, ein Mittel zur aktiven Immunisierung soll 2014 in die Testphase gehen. Zunächst muss es sowohl seine Wirksamkeit als auch seine Verträglichkeit unter Beweis stellen.

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