Direkt zum Inhalt

News: Molekularer Schalter für Drogenabhängigkeit

Wissenschaftler der Universität Toronto haben im Gehirn einen Rezeptor entdeckt, der kontrolliert durch ein Enzym zwischen einem "Suchtzustand" und einem "Nicht-Suchtzustand" hin- und herschalten kann. Bisher gingen Forscher davon aus, dass Suchtanpassungen im Gehirn als kontinuierlicher und länger andauernder Prozess entstehen.

Als die Forscher um Steven Laviolette das Enzym mithilfe eines Medikaments kontrollierten, verloren drogenabhängige Ratten binnen Stunden ihre Sucht. Normalerweise dauert ein erfolgreicher Entzug meist mehrere Wochen.

Der Rezeptor namens GABA-A sitzt im so genannten ventralen tegmentalen Areal (VTA) im ventralen Mittelhirn. Dieses Areal gehört zu den wichtigsten limbischen Zentren und ist ein Ort, an dem positive Gefühle entstehen. Da derselbe Signalweg auch beim Menschen existiert, hoffen die Forscher, dass ihre Erkenntnisse neue Ansätze in der Suchttherapie bieten.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Quellen
Nature Neuroscience 10.1038/nn1182 (2004)

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.