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Sonnensystem: Mond reißt Lücken in Saturnring

Die genaue Struktur der Saturnringe unterliegt einem komplexen Wechselspiel der gravitatorischen Einflüsse des Planeten, seiner Monde und der Ringteilchen selbst. Astronomen um Carl Murray von der Universität London haben nun in einem Modell nachgestellt, was die faltigen Unregelmäßigkeiten im F-Ring ausmacht. Ihren Beobachtungen zufolge reißt der Mond Prometheus mit seiner Schwerkraft bei jeder Begegnung Teile des Ringes mit sich.

Obwohl Prometheus bereits 1980 von der Raumsonde Voyager 1 entdeckt wurde, war erst auf den Bildern von der Cassini-Mission zu sehen, wie der Mond den Saturnring verändert. Alle 14,7 Stunden nähert er sich so weit, dass er die inneren Staubbereiche durchwandert. Entfernt er sich wieder, zieht seine Gravitation die Körnchen teilweise mit – zurück bleibt eine Lücke und ein schwaches Staubband zwischen Ring und Mond. Die betroffene Region regeneriert sich nur langsam, sodass lange Zeit faltenartige Störstellen zu sehen sind.

Obwohl mehrere Planeten in unserem Sonnensystem von Ringen umgeben sind, wurde zuvor keine derartige Verzerrung beobachtet. Den Astronomen werden sich am Beispiel des Saturnrings F in den kommenden Jahren noch genügend Gelegenheiten bieten, das Phänomen zu studieren: Die größte Annäherung seiner Bahn und des Mondorbits findet im Dezember 2009 statt. Dann ist mit den stärksten Aufwirbelungen zu rechnen.

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