Mondforschung: Japanische Mondmission Hakuto-R2 gescheitert

Ein neuer kleiner Krater auf dem Mond ist das Ergebnis des Landeversuchs der japanischen Mondsonde Hakuto-R2 am Abend des 5. Juni 2025. Die Landung war um 21:17 Uhr MESZ vorgesehen. Kurz vor dem Aufsetzen brach plötzlich die Datenübertragung ab – die Telemetrie –, die bis dahin klar und deutlich war, und ließ sich nicht wieder herstellen. Das abrupte Ende der Funksignale (das sich live von der 20-Meter-Antenne in Bochum von der Funkamateur-Vereinigung AMSAT-DL Deep Space verfolgen ließ) erfolgte mehr als eine Minute vor dem geplanten Landezeitpunkt.
Dessen ungeachtet ging zunächst die Landeveranstaltung von ispace an den weltweit verteilten Standorten der Firma weiter, es wurde noch die ganze Zeit von der Mission und ihren Experimenten geschwärmt. Zwar wurden angebliche Livedaten gezeigt, die aber tatsächlich nur auf der Extrapolation der Referenzwerte beruhten. Erst mehrere Minuten später wurde dann ins Kontrollzentrum in Tokio geschaltet, wo angespannte und lange Gesichter zu sehen waren. Erst Stunden nach dem Landeversuch bestätigte ispace, dass die Mission gescheitert sei.
Der Laserhöhenmesser hatte wohl Schwierigkeiten mit der rechtzeitigen Verarbeitung der Abstandsmessungen von der Mondoberfläche, die Sonde bremste daher zu langsam und zu spät mit ihren Triebwerken. In der Folge schlug sie hart auf der Mondoberfläche auf und zerschellte. Damit bleibt die Mission Blue Ghost der US-amerikanischen privaten Raumfahrtfirma Firefly Aerospace im März 2025 nach wie vor die erste erfolgreiche Landung einer kommerziellen Mondsonde.
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