Kontrollierter Absturz: Mondsonde Kaguya beendet Mission mit einem Knall

© 2007 Japan Aerospace Exploration Agency (Ausschnitt)
© 2009 Japan Aerospace Exploration Agency (Ausschnitt)
Aufschlagpunkt der Sonde | Der Aufschlagpunkt der Sonde liegt auf der der Erde zugewandten Seite des Mondes bei den Koordinaten 80,4 Grad Ost, 65,5 Grad Süd und damit sehr nah an der vorberechneten Position. Der geplante Einschlagpunkt wurde zuvor im Internet bekannt gegeben, woraufhin viele Astronomen ihre Teleskope auf die Region ausrichteten.
© 2007 Japan Aerospace Exploration Agency (Ausschnitt)
Schematische Darstellung der Kaguya-Mission | Kaguya (SELENE) startete am 14. September 2007 – durch technische Probleme zwei Jahre nach dem ursprünglich geplanten Datum – vom Tanegashima Space Center aus in einen ersten Orbit um die Erde. Diesen verließ die Sonde aus eigener Antriebskraft. Am 3. Oktober erreichte sie den Mond und 16 Tage später ihre stationäre Umlaufbahn. Zuvor setzte sie zwei kleinere Satelliten ab. Einer von ihnen diente als Relais zur Kommunikation mit der Erde, wenn sich der Orbiter auf der Rückseite des Mondes befand. Der andere diente als Vergleichspunkt, um die genaue Bewegung des Orbiters und damit das Gravitationsfeld des Mondes zu vermessen. Am 5. Juni 2009 gab die JAXA bekannt, man arbeite nun an den finalen Anweisungen an die Sonde für den geplanten Absturz. Dieser erfolgte wie geplant am 10. Juni.
Bekannt wurde die Sonde ebenfalls mit dem hochaufgelösten Videomaterial, das von ihrer speziell zu Zwecken der Öffentlichkeitsarbeit installierten HDTV-Kamera eingefangen wurde.
Das Nachfolgeprojekt SELENE-2 befindet sich bereits in Vorbereitung und soll nach bisherigen Plänen der JAXA 2012 starten. Nachdem bei der ersten Mission lediglich Messungen aus der Ferne möglich waren, soll die neue Sonde mit einem mobilen Lander sowie mehreren Eindringsonden bestückt werden, um bessere Daten über Oberfläche und Entstehung des Mondes zu erhalten.
Ralf Strobel
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