Direkt zum Inhalt

News: Morbus Crohn wird erfolgreich behandelbar

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen - die Colitis ulcerosa und der Morbus Crohn - sind bisher nur schwer und kompliziert behandelbar. Eine Heilung gibt es nicht. In schweren Fällen müssen die Patienten immer wieder operiert werden. Doch jetzt gibt es bei der Crohn-Krankheit eine große Hoffnung: Ein Medikament, das als Wirkstoff monoklonale Antikörper gegen den entzündungsfördernden Immunbotenstoff Tumornekrosefaktor alpha verwendet.

"Am Beginn der Erkrankung steht zumeist ein Umwelteinfluß, zum Beispiel eine Infektion des Darmes. Wir alle würden buchstäblich schlecht aussehen, wenn unser Darm nicht ständig per Entzündungen Krankheitserreger beseitigen würde. Doch bei Patienten mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung gelingt es dem Organismus aus irgendeinem Grund nicht, diese wieder zu beenden", erklärte der US-Experte Dr. Stephan Targan vom Cedars-Sinai Inflammatory Bowel Disease Center in Los Angeles bei einem Vortrag über genetische Faktoren von Darmerkrankungen.

Die überschießende und lebenslang dauernde Immunreaktion bei Morbus Crohn besteht offenbar darin, daß zu viele T-Zellen (weiße Blutkörperchen) vom Typ 1 gebildet werden. Dadurch verschiebt sich die Immunlage im Darm in Richtung chronischer Entzündung. Mit dabei im Spiel ist der stark entzündungsfördernde Botenstoff Tumornekrosefaktor alpha (TNF-alpha).

Targan: "Das Medikament mit den monoklonalen Antikörpern – es muß intravenös injiziert werden – zeigt bei zwei Drittel der Behandelten einen Erfolg. Die Kranken kommen drei Monate lang und länger in eine Remission, das heißt die Krankheit kommt zum Stillstand." In den USA wird dieses Medikament in den nächsten Wochen registriert werden. Dann soll es auch nach Europa kommen.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.