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Morgenhimmel: Jupiter und Venus lösen UFO-Meldungen aus

Derzeit zeigen sich Jupiter und Venus am östlichen Morgenhimmel dicht zusammen. Das ungewohnte Zusammentreffen löste schon UFO-Meldungen aus, wie die UFO-Meldestelle CENAP mitteilte.
Zwei Bäume stehen in einer nächtlichen Landschaft unter einem klaren Himmel. Über den Bäumen sind zwei helle Himmelskörper sichtbar, die wahrscheinlich Planeten sind. Der Himmel ist mit vielen kleinen Sternen übersät. Die Szene vermittelt eine ruhige, nächtliche Atmosphäre.
Jupiter und Venus am Morgenhimmel: Am 12. August 2025 konnte Michael Luy von Merzkirchen im Saargau aus das Zusammentreffen von Jupiter (oben) und Venus (unten) fotografieren. Die beiden Planeten lassen sich noch für geraume Zeit in relativer Nähe zueinander am Morgenhimmel sichten.

Ungewöhnliche Lichter am Morgenhimmel sorgen nach Angaben der bundesweit tätigen UFO-Meldestelle CENAP derzeit bei vielen Menschen für Rätselraten. Seit Montag seien wegen des Phänomens zahlreiche Anfragen eingegangen, berichtet der Leiter der Meldestelle, Hansjürgen Köhler. Von »Drohnen-Zwillingen, Himmels-Autoscheinwerfern und Sternen, die es so nicht gibt« sei dabei die Rede gewesen. Doch die Erklärung ist einfach:

Die beiden hellen Punkte am Morgenhimmel sind die beiden Planeten Jupiter und Venus, die derzeit am Firmament eng beieinanderstehen. Dies wird noch für einige Tage zu beobachten sein, allerdings nimmt nun der Abstand der beiden Planeten am Himmel wieder zu. In den nächsten Tagen lässt sich verfolgen, wie sich die deutlich hellere Venus nach links unten von Jupiter entfernt; sie bewegt sich im Vergleich zum Sternenhimmel erstaunlich schnell, während der wesentlich weiter von uns entfernte Jupiter seine Position am Himmel nur langsam verändert. Die Venus leuchtet in einem hellweißen Licht, während Jupiter im Vergleich leicht gelblich erscheint. 

Im Fernglas oder in einem kleinen Teleskop können Sie erkennen, dass Venus eine Lichtphase ähnlich dem Mond zeigt, sie ist derzeit etwa zu 75 Prozent erleuchtet. Sonst lassen sich auf der Planetenscheibe keine weiteren Einzelheiten erkennen, sie erscheint homogen weiß. Dies liegt daran, dass sie von einer im Visuellen undurchdringlichen, geschlossenen Wolkendecke aus Schwefelsäuretröpfchen umgeben ist, die niemals aufreißt.

Jupiter dagegen erscheint als runde Scheibe. In seinem direkten Umfeld können Sie vier helle Punkte erkennen, die über Tage hinweg betrachtet ihre Positionen relativ zum Planeten ändern. Es sind die vier Galileischen Monde, die schon im Jahr 1610 vom italienischen Astronomen Galileo Galilei entdeckt wurden. Jupiter hat nach derzeitigem Stand 91 weitere Monde, sie sind allerdings viel zu winzig und leuchtschwach, um im Feldstecher sichtbar zu sein.

Anfragen vom hohen Norden bis in den tiefen Süden

»Viele Menschen haben aufgeregt angerufen oder Mails geschrieben«, sagte Köhler der Deutschen Presse-Agentur. Die meisten Anfragen erreichten die Meldestelle aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Aber auch bei Menschen in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen sorgte der »Planeten-Tanz am Himmel« laut Köhler für Verwunderung.

Das Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP) ist Anlaufstelle für Bürger, die nach einer wissenschaftlichen Erklärung für ihre Beobachtungen am Himmel suchen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1973 sind bei der CENAP mit Sitz in Südhessen nach eigenen Angaben mehr als 12 000 Meldungen über UFO-Sichtungen eingegangen. UFO ist die Abkürzung für »unbekannte Flugobjekte«. (dpa / TA)

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