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Bergsteigen: Mount Everest für ältere Kletterer zu hoch

Gipfel des Mount Everest
Für ältere Bergsteiger ist der Auftieg zum Mount Everest mit weitaus größeren Gefahren verbunden als für jüngere Kletterer. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler um Raymond Huey von der Universität von Washington, die in einer Studie Daten von gut 2200 Bergsteigern am Mount Everest zwischen 1990 und 2005 ausgewertet haben.

Demnach liegt die Chance für einen erfolgreichen Aufstieg zum Dach der Welt bei 31 Prozent, für Kletterer ab 60 Jahren reduziert sie sich allerdings auf 13 Prozent. Die geringeren Erfolgsaussichten begründen die Forscher mit wachsender Vorsicht bei gleichzeitig sinkender körperlicher Robustheit älterer Bergsteiger. Dabei sei lange unklar gewesen, ob ein höheres Alter positive oder negative Auswirkungen bei Klettertouren in extremen Höhen habe, so die Forscher. Schließlich könnten ältere Kletterer ihre körperlichen Defizite mit ihrer größeren Erfahrung ausgleichen.

Tatsächlich nimmt mit zunehmenden Alter auch die Gefahr zu, unter den großen Belastungen auf dem Weg zum Gipfel zu sterben. Diese Gefahr beträgt nach Berechnungen der Forscher eineinhalb Prozent, steigt allerdings ab einem Alter von 60 Jahren auf fünf Prozent. Demgegenüber konnten die Forscher keine signifikanten Geschlechtsunterschiede festellen.

Die Ergebnisse widersprechen einer Studie, nach der ältere Bergsteiger Gipfelhöhen von etwa 8000 Metern ohne gesundheitliche Risiken erreichen können. Der Gipfel des Mount Everests liegt aber noch etwa 500 Meter darüber.

Die Expeditionen zum Gipfel des Dachs der Welt nehmen seit Jahrzehnten zu, entsprechend steigt auch die Zahl älterer Bergsteiger. Viele dieser Kletterer unterschätzten die tatsächliche Gefahr, warnt Huey: Das Gesundheitsrisiko sei viel größer. (may)

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