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Peru: Muscheln aus alten Gräbern zeugen von El Niño

Samantha Hernandez, University of Alabama
Noch heute müssen Fischer vor der peruanischen Küste alle paar Jahre empfindliche Fangeinbußen hinnehmen, während im Hinterland der Anden schwere Unwetter drohen. Der Grund ist das „El Niño“ genannte Klimaphänomen, welches alle paar Jahre um die Weihnachtszeit für eine ungewöhnliche Erwärmung der küstennahen Gewässer sorgt.

Forscher der University of Alabama haben nun nachgewiesen, dass die Menschen auch vor 5000 Jahren schon unter „dem Christkind“ zu leiden hatten – und zwar mit Hilfe von Muscheln, die sie als Beigaben peruanischer Mumien fanden.

Schon lange vor den Inkas, deren Blütezeit ins 15. Jahrhundert n. Chr. fiel, gab es in Peru indigene Kulturen wie beispielsweise die Moche, die rund 1000 Jahre vorher existierte. Die Archäologen um Fred Andrus untersuchten Muscheln, die unter anderem aus Moche-Gräbern in Huaca de la Luna in Nordperu stammten.

Ihre Erkenntnisse fußen auf dem Umstand, dass das kalte Tiefenwasser, das normalerweise die südamerikanische Westküste aus der Antarktis kommend entlangströmt, eine geringe Konzentration des radioaktiven Kohlenstoffisotops C-14 aufweist. In El-Niño-Jahren hingegen kommt das Wasser aus Westen. Es strömt oberflächennah, ist warm und hat einen hohen C-14-Gehalt. Dieses Auf und Ab der Kohlenstoffisotope spiegelt sich auch in den Gehäusen der Muscheln ab. Sie archivieren gleichsam die natürlichen C-14-Schwankungen im Wasser – und bezeugen auf diese Weise das Erscheinen des El Niño.

Claudia Reinert

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