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Gifte: Mutation macht Muscheln resistent gegen natürliche Toxine

Muschelessen kann zum gefährlichen Genuss werden: Wenn die Meeresfrüchte mit Giften von Algen, Cyanobakterien oder Dinoflagellaten verseucht sind, droht eine schwere lähmende Muschelvergiftung (Paralytic Shellfish Poisoning, PSP). Monica Bricelj vom National Research Council in Halifax konnte jetzt mit ihrem Team eine Mutation bei Sandklaffmuscheln (Mya arenaria) beobachten, welche die Tiere vor den PSP-Giftstoffen schützt und sie höhere Konzentrationen überleben lässt. Zudem reichern die Tiere das Toxin auch schneller an als ihre Artgenossen ohne Mutation.

Die Mutation zeigte sich vor allem bei Muscheln aus Gebieten, in denen häufiger Dinoflagellaten-Blüten auftreten. Sie verändert eine einzige Aminosäure in einem Natrium-Ionenkanal der Nervenzellen. PSP-Toxine können den Kanal dadurch nicht mehr blockieren und Lähmungen auslösen, weshalb die Tiere weniger empfindlich auf die Gifte reagieren, berichten die Forscher.

Jährlich erkranken zahlreiche Menschen an PSP nach dem Verzehr von mit Saxotoxin kontaminierten Muscheln. Das schwere Nervengift entsteht durch die Blüte von Dinoflagellaten und gelangt über die Nahrungskette in die Schalentiere. Bei einer Vergiftung greift es direkt das Zentral-Nervensystem an, wo es zu bleibenden Schäden führen kann. Eine Vergiftung führt über ein Prickeln in Mund und Extremitäten zur Muskel- und Atemlähmung.

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