Direkt zum Inhalt

Genetik: Mutationen für Langlebigkeit entdeckt

Genetische Analysen bei aschkenasischen Juden erbrachten zwei Mutationen im Gen für den IGF-Rezeptor 1 (Insulin-like Growth Factor), die mit einem hohen Lebensalter einhergehen. Dies bestätigt die schon länger gehegte Vermutung, dass der IGF-Signalweg eine Rolle für die menschliche Lebensspanne spielt.

Die Forscher um Nir Barzilai von der Yeshiva-Universität in New York hatten das Erbgut von 384 aschkenasischen Juden mit einem Alter von 95 bis 108 Jahren und deren Nachkommen untersucht und als Kontrolle mit Aschkenasim-Familien verglichen, die keine Historie besonderer Langlebigkeit aufwiesen. Dabei stellten sie im Serum der weiblichen Sprösslinge von Hundertjährigen um ein Drittel höhere Konzentrationen von IGF1 fest als in vergleichbaren Frauen der Kontrollgruppe. Damit verknüpft war eine geringere Körpergröße. Bei der Sequenzanalyse zeigten sich bei den Langlebigen vermehrt die beiden Mutationen, die zu einer verringerten Aktivität des IGF-Rezeptors und höheren IGF1-Gehalten im Blutserum führen.

Aus Untersuchungen an Tieren ist schon länger bekannt, dass Insulin und der Insulin-like growth factor in die Lebensspanne, aber auch das Körperwachstum eingreifen. Auch bei Menschen ist der Einfluss bereits nachgewiesen, doch handelte es sich bisher um Veränderungen im Gen für IGF selbst, nicht in der Sequenz für den Rezeptor.

Aschkenasim sind eine beliebte Gruppe unter Genetikern, da sie sich aus einer kleinen Gründerpopulation hervorgehend über die Jahrhunderte relativ wenig mit anderen Gruppen gemischt haben. (af)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.