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Neurobiologie: Mutterschaft wie Drogenkonsum

Stillende Rattenmütter scheinen ähnliche Euphoriezustände zu erleben wie Nager unter Kokaineinfluss. Zu dieser Erkenntnis gelangten Craig Ferris und seine Kollegen von der Universität von Massachusetts anhand ihrer Untersuchungen mit Magnetresonanz-Tomografen. Die Aufnahmen zeigten dabei keinerlei Unterschiede zwischen den Gehirnaktivitäten säugender und kokainberauschter Rattenweibchen.

Wenn den Nagermütter die Wahl gelassen wurde, bevorzugten sie sogar die Ernährung ihres Nachwuchses gegenüber dem Kokainkonsum. Führten die Wissenschaftler stillenden Müttern zusätzlich Kokain zu, so erreichte sank die Aktivität im Gehirn-Belohnungszentrum der Tiere sogar unter den allein durch Stillen erreichten Wert.

Schon frühere Untersuchungen von Ferris, in denen Teile des Rattenhirns geschädigt oder durch Neurotransmitter blockiert wurden, hatten gezeigt, dass das Belohnungszentrum sowohl beim Säugen als auch an der Stimulation durch Drogen beteiligt ist.

Die im Laufe der Evolution mit dem Säugen gekoppelte Euphorisierung soll nach Ansicht der Forscher dazu beitragen, die Mutter-Kind-Bindung zu festigen.

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