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News: Nach Transplantationen keine Medikamente mehr nötig?

Die Menge der Medikamente gegen Abstoßungsreaktionen könnte nach Transplantation zukünftig deutlich geringer sein. Eine Arbeitsgruppe um Thomas Starzl von der University of Pittsburgh hatte Transplantations-Patienten untersucht, die in den sechziger Jahren ihre Medikamente teilweise eigenwillig abgesetzt und bis zu 38 Jahre komplikationslos weiterlebten.

Ein neues Konzept der Forscher sieht vor, bereits kurz vor der Transplantation ein Medikament zur Schwächung des Immunsystems zu verabreichen, sodass nach dem Eingriff die Immunreaktion anhält. Bei der so genannten klonalen Deletion werden dann diejenigen T-Zellen aussortiert, die das neue Organ angreifen würden. Derzeit würde dieser entscheidende Schritt durch hohe Medikamentendosen verhindert.

Nach 90 Tagen beginnen die Ärzte dann mit der Entwöhnung und reduzieren die eingenommene Dosis alle zwei Wochen – bis nach einem Jahr möglicherweise gar keine Medikamente zum Schutz vor der Organabstoßung benötigt werden. Bei neun von 22 Fällen der Pittsburgher Studie konnten die Ärzte die Medikamentengaben auf diese Weise deutlich reduzieren.

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  • Quellen
XIX. International Congress of the Transplantation Society, Miama (25.-30.8.2002)

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