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Wundverbände: Nanofolie schützt Brandwunden vor Infektionen

Eine biologisch abbaubare Polymerfolie schließt Wunden auch auf unregelmäßigen Hautpartien bis zu drei Tage lang steril ab.
Polylaktat-Nanofolie

Mit herkömmlichen Wundabdeckungen ist es oft schwierig, Brandwunden an unregelmäßig geformten Körperteilen für Bakterien unzugänglich abzudecken. Japanische Forscher um Yosuke Okamura von der Universität Tokai haben jetzt ein Verfahren entwickelt, Wunden mit Hilfe von kleinen Schnipseln einer weniger als 100 Nanometer dicken Polymerfolie aus Milchsäure steril zu versiegeln. In Versuchen an Mäusen wehrte das hauchdünne, selbstklebende Material den gefährlichen Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa ab und hielt Wunden bis zu sechs Tage lang steril. Nun wollen die Forscher Sicherheit und Effektivität im Tierversuch testen, um möglichst bald mit klinischen Studien beginnen zu können.

Polylaktat-Nanofolie | Die Polylaktat-Nanofolie besteht aus vielen kleinen Schnipseln des Polymers, die sich erst beim Verdunsten der Trägerfolie zu einem gemeinsamen Film zusammenlagern. So können sie auch unregelmäßig geformte Oberflächen faltenfrei bedecken.

Das Material namens Poly-L-lactat liegt in Form kleiner Schnipsel in Wasser suspendiert vor. Wenn das Gemisch auf einer Oberfläche trocknet, überlappen sich die einzelnen Minifolien und bilden einen zusammenhängenden Film, der sich präzise auch an unebene Hautpartien anschmiegt. Die so entstehende Folie schützte Wunden im Versuch drei Tage lang vor Infektionen, eine doppelte Schicht sogar bis zu sechs Tage. Die Methode könnte nicht nur helfen, Wunden an schwer zugänglichen Hautpartien steril zu halten, sondern auch seltenere Verbandswechsel möglich machen, spekulieren die Forscher.

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