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Naturwunder: Bakterienmix färbt diesen See rosa

Ein rosa gefärbter See inmitten einer grünen Insel, die umgeben ist vom tiefblauen Meer. Nun wurde die Ursache der rätselhaften Farbe herausgefunden.
Lake Hillier auf einer Insel vor der australischen Küste

Auf Middle Island vor der australischen Westküste findet sich eines der größten Naturwunder des Fünften Kontinents: der Lake Hillier. Der 600 Meter lange und bis zu 250 Meter breite See ist extrem salzig und leuchtet in sattem Rosa zwischen der grünen Vegetation hervor. Lange war unklar, wie es zu dieser außergewöhnlichen Färbung kommt. Doch ein Team um Scott Tighe von der University of Vermont in Burlington untersuchte das Gewässer und stellt auf dem BioRxiv die mögliche Ursache für den Rosastich vor: Demnach sorgt eine außergewöhnliche Kombination an Mikroben für die Färbung des Sees.

Die Arbeitsgruppe bekam die Erlaubnis, Wasserproben aus dem Lake Hillier zu entnehmen, und analysierte sie mit einem Metagenomics genannten Verfahren. Dabei wird jegliche in der Probe vorhandene DNA auf einmal sequenziert und dann mit Hilfe von leistungsstarken Computern den Genomen einzelner Mikroben zugeordnet. Insgesamt leben demnach im See mindestens 500 unterschiedliche Mikroorganismen wie Algen, Bakterien, Archaea oder Viren, die mit den extremen Bedingungen zurechtkommen.

Bei vielen davon handelt es sich um Halophile, also Organismen, die sehr hohe Salzwerte tolerieren. Der Lake Hillier ist immer achtmal salzreicher als der nahe Ozean. Zu diesen Halophilen zählen unter anderem das rotorange gefärbte Schwefelbakterium Salinibacter ruber oder die roten Algen der Art Dunaliella salina. Die Mischung aus diesen und anderen Mikroben erkläre die rosa Farbe des Sees, schreiben die Forscher. Die Färbung der Mikroben geht wiederum auf Karotinoide zurück, die womöglich einen Schutz gegen die extremen Bedingungen bieten.

Interessierte können den 1802 entdeckten See allerdings nur aus der Luft betrachten. Die Insel ist ein Naturschutzgebiet und darf nur mit einer streng reglementierten Ausnahmegenehmigung betreten werden. Immerhin bieten lokale Unternehmen regelmäßige Überflüge an. Schwimmen soll im See auch möglich sein: Bis auf den hohen Salzgehalt ist das Wasser wohl ungefährlich.

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