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Geochemie: Für immer gebunden

Eine geologische Besonderheit auf der Arabischen Halbinsel könnte enorme Mengen an Kohlenstoffdioxid buchstäblich in Stein verwandeln.
Dromedare im Oman

Im Innern des Hadschar-Gebirges im Oman auf der arabischen Halbinsel liegt das abgelegene Wüstental Wadi Lawayni. Wer dorthin gelangen möchte, folgt einer einsamen Schotterstraße, die schließlich auf ein paar Reifenspuren in einer kiesigen Senke zusammenschrumpft. Gelegentlich trifft man in der Gegend auf kleine, bläulich gefärbte Tümpel: Grundwasser tritt hier an die Oberfläche. Es ist gesättigt an alkalischen Salzen und enthält mitunter so viel gelösten Wasserstoff, dass es wie Champagner sprudelt, wenn man es herausschöpft.

Rings um das karge Tal ragen hunderte Meter hohe Zinnen aus verblasstem braunem Stein in die Luft. Die Minerale, aus denen sie bestehen, sind an der Erdoberfläche chemisch instabil. Vermutlich hat sich diese Anomalie Dutzende Kilometer tiefer gebildet – im Erdmantel, der mittleren Schicht unseres Planeten, in die der Mensch noch nie direkt vorgedrungen ist. Ein plattentektonischer Unfall vor etwa 80 Millionen Jahren hat das Gestein ans Tageslicht gebracht, wo es nun, da es den Elementen ausgesetzt ist, langsam, aber sicher geochemisch zerfällt …

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  • Quellen

Fuss, S. et al.: Negative emissions - Part 2: Costs, potentials and side effects. Environmental Research Letters 13, 2018

Kelemen, P. B. et al.: Engineered carbon mineralization in ultramafic rocks for CO2 removal from air: Review and new insights. Chemical Geology 550, 2020

Lods, G. et al.: Groundwater flow characterization of an ophiolitic hard-rock aquifer from cross-borehole multi-level hydraulic experiments. Journal of Hydrology 589, 2020

Paukert Vankeuren, A. N. et al.: Multitracer determination of apparent groundwater ages in peridotite aquifers within the Samail ophiolite, Sultanate of Oman. Earth and Planetary Science Letters 516, 2019

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