Direkt zum Inhalt

Prothesen: Neuartige Beschichtung für künstliche Gelenke

Den bei künstlichen Gelenken oft auftretenden Knochenschwund soll eine neue Beschichtung verhindern. Die von Toru Moro von der Universität von Tokio und seinen Kollegen entwickelte Technik soll Prothesen länger haltbar machen und den Patienten so Nachoperationen ersparen.

Die Pfannen künstlicher Gelenke sind meist mit Polyethylen beschichtet. Durch natürliche Abnutzung werden aus dieser Beschichtung kleinste Partikel freigesetzt, die in dem umgebenden Knochen Entzündungen hervorrufen können. Dadurch kann sich der Knochen zurückbilden, und die Prothese lockert sich.

Die Forscher haben die herkömmliche Beschichtung mit dem Polymer MPC (2-Methacryloyloxyethyl-Phosphorylcholin) ergänzt und die Funktionsfähigkeit der modifizierten Prothese in einem Simulator getestet. Dabei war die Abnutzung sehr viel geringer als bei der herkömmlichen Technik und es wurden nur sehr wenige Partikel freigesetzt.

MPC löst meist keine biologischen Reaktionen aus und wird daher auch zur Beschichtung etwa von Kontaktlinsen eingesetzt. Auch die von den künstlichen Gelenken freigesetzten MPC-Partikel lösten – im Gegensatz zu Polyethylen-Partikeln – in Zellen keine Entzündungsreaktionen aus, wie die Forscher feststellten. Nun sind umfangreiche klinische Studien geplant.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.