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News: Neue Gammastrahlungsquellen entdeckt

Ein internationales Wissenschaftlerteam hat acht neue Quellen von hochenergetischer Gammastrahlung in unserer Milchstraße gefunden. Bislang waren derer erst zwölf bekannt. Die Entdeckung wurde möglich mit Hilfe des H.E.S.S.-Teleskopsystems – einer Anlage von vier Cherenkov-Teleskopen im Khoma-Hochland von Namibia, die mit starker europäischer und vor allem deutscher Beteiligung betrieben wird.

Hochenergetische Gammastrahlung ist eine elektromagnetische Strahlung, die aus dem Kosmos zu uns gelangt. Sie ist tausend Milliarden Mal energiereicher als sichtbares Licht. Forscher suchen schon seit Jahren nach den Quellen der hochenergetischen Gammastrahlung. Sie hoffen, auf diese Weise dem Geheimnis der kosmischen Strahlung auf die Spur zu kommen – jenem steten Strom hochenergetischer nuklearer Teilchen aus den Tiefen des Alls, der ständig auf die Erdatmosphäre prallt. Entdeckt wurde die kosmische Strahlung schon 1912 von Viktor Hess, doch ihre Herkunft blieb bislang verborgen. Man vermutet, dass dort, wo die hochenergetische Gammastrahlung herkommt, auch die kosmische Strahlung entspringt.

Die acht neu entdeckten Gammastrahlungsquellen liegen sämtlich in der Ebene der Milchstraße. Einige von ihnen haben die beachtliche Größe von mehreren Lichtjahren. Erstaunlich ist aber vor allem, dass manche der Objekte sich nur im Bereich der Gammastrahlen nachweisen lassen, nicht aber im Radio- oder Röntgenbereich. „Wir haben es hier mit einer vollkommen neuen Art von galaktischen Quellen zu tun“, sagt Stefan Funk vom Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg.

Die überraschenden Forschungsergebnisse sind ein großer Erfolg für die noch junge Gammastrahlen-Astronomie und erlauben tiefe Einblicke in die Ursprünge der kosmischen Strahlung. Sie wurden in der Fachzeitschrift „Science“ (Band 307, S. 1938) veröffentlicht.

Für die Redaktion: Frank Schubert

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