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Sternentypen: Neue Klasse von Himmelsobjekten entdeckt?

Der Astronom Steve Howell und sein Kollege Thomas Harrison haben mit den auf Hawaii installierten Riesenteleskopen Gemini North und Keck II eine neue Klasse von Himmelsobjekten entdeckt, die zwischen Sternen und Planeten angesiedelt ist: einen ehemaligen Stern, der von seinem Partner ausgeraubt wurde.

Bei ihrer Vermessung des 300 Lichtjahre entfernten binären System EF Eridanus stellten sie fest, dass wahrscheinlich beide Komponenten ursprünglich Sterne von ähnlicher Größe wie unsere Sonne waren. Während einer der Sterne zu einem so genannten weißen Zwerg mit etwa den Maßen der Erde zusammengeschrumpft ist, hat er seinem Begleiter ständig Materie abgesaugt, bis dieser zu klein war, um das Fusionsfeuer weiter aufrechtzuerhalten, und erlosch.

Der beraubte Stern ist mit einer Temperatur von rund 1700 Grad Celsius deutlich kühler als die kältesten normalen Sterne, die immerhin noch 2500 Grad Celsius haben. Er leuchtet daher nur noch sehr schwach im Infrarotlicht. Damit ähnelt er den braunen Zwergen, die allerdings entstehen und zusammengesetzt sind: Braune Zwerge sind gewissermaßen verhinderte Sterne, die nicht genug Materie ansammeln konnten, um die Kernfusion zu zünden und so zum Stern zu werden.

EF Eridanus ist nur ein Vertreter einer Reihe von binären Systemen, die alle aus einem weißen Zwerg und einem ausgeraubten ehemaligen Stern bestehen könnten. Bisher wurde noch keines davon gründlich genug untersucht, um mehr sagen zu können, erklärt Howell. Aber sie seien gerade dabei, einige genauer unter die Lupe zu nehmen.

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