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Sonne: Neue Sonnenflecken! Neuer Zyklus?

Sonnenfleck Nr. 1026
Sonnenfleck Nr. 1026 | Am südöstlichen Sonnenrand tauchte am 22. September 2009 ein Sonnenfleck auf. Laut Nummerierung der National Oceanographic and Atmospheric Administration (NOAA) trägt er die Nummer 1026. Offenbar ist das Ende der ruhigen Phase eingeläutet und der Sonnenzyklus Nummer 24 beginnt.
Am südöstlichen Sonnenrand entdeckte Pete Lawrence am 21. September 2009 einen Sonnenfleck. Der britische Amateurastronom erstellte mit seinem Solarscope SF70, einem speziell zur Sonnenbeobachtung geeigneten Teleskop, eine Aufnahme des Flecks. Das Space Environment Center der National Oceanographic and Atmospheric Administration (NOAA) verlieh dem neuen Sonnenfleck die Nummer 1026.

Sonnenflecken Nr. 1026 und 1027 | Kurz nach Fleck Nr. 1026 entstand im Nordostquadrant der Sonne eine kleine Fleckengruppe.
Kurz nach der Entdeckung von Nummer 1026 entstand im Nordostquadranten eine kleine Fleckengruppe, wie auf der Webseite solarmonitor.org als Film zu sehen ist. Das Bild stammt von SOHO, der Sonnenforschungssonde von ESA und NASA. SOHO befindet sich in einer zur Erde synchronen Umlaufbahn um die Sonne, rund 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, im Lagrange-Punkt L1. Das Bild zeigt die Sonne in einem rund 38 Nanometer breiten Spektralband um die Absorptionslinie des Nickels. Die neu entdeckte Sonnenfleckengruppe ist offenbar in schnellem Wachstum begriffen.

Möglicherweise ist damit das Ende der ruhigen Phase eingeläutet, und ein neuer Fleckenzyklus beginnt. Nach dem Schweizer Astronomen Johann Rudolf Wolf (1816–1893) erhalten die Zyklen seit dem Jahr 1749 eine fortlaufende Nummerierung. Der neue Sonnenzyklus erhielt nach Wolfscher Zählung die Nummer 24.

Bisherige Spekulationen um ein neues Maunderminimum sind durch die neu entstandenen Flecken zwar nicht ausgeräumt – immerhin verzeichneten die Astronomen die längste fleckenfreie Periode seit 1913 – jedoch zunehmend unwahrscheinlich. Das Maunderminimum war eine Periode stark verringerter Sonnenfleckenaktivität in den Jahren 1645 bis 1715, benannt nach dem englischen Astronom Edward Walter Maunder (1851–1928). Es fiel mit den kältesten Jahren der Kleinen Eiszeit zusammen, einer Periode vergleichsweise kühlen Klimas zwischen dem 15. und dem 19. Jahrhundert.

Axel M. Quetz

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