Artenschutz in Australien: Neuer Ansatz zur Katzenbekämpfung
75 Millionen Wildtiere fallen schätzungsweise jedes Jahr verwilderten Hauskatzen in Australien zum Opfer, dutzende Arten gelten vor allem wegen entlaufener Stubentiger als vom Aussterben bedroht. Nun berichtet der "Guardian", dass es australischen Ökologen womöglich endlich gelungen ist, ein wirksames Gegenmittel gegen die Katzen zu entwickeln. Bislang scheiterten jegliche Versuche, die Katzen ähnlich wie Füchse mit vergifteten Ködern zu bekämpfen, weil sie wählerisch beim Futter waren. Eine Mischung aus Känguruhackfleisch, Hühnerfett, Geschmacksverstärkern und Natriumfluorazetat, auch bekannt als 1080, erwies sich in Tests als äußerst wirksam: 70 bis 80 Prozent der verwilderten Katzen eines Testgebiets verendeten daran.
Nun sollen die tödlichen Lockmittel im Rahmen des Western-Shield-Programms großflächig auf 3,9 Millionen Hektar in Nationalparks und anderen Schutzgebieten ausgebracht werden, wo bereits Füchse ähnlich bekämpft wurden. Arten wie das Bürstenschwanz-Rattenkänguru, der Kaninchennasenbeutler oder der Ameisenbeutler sollen damit eine Überlebenschance erhalten: Ihre Bestände brachen angesichts des Jagdtriebs der Katzen teils dramatisch ein. Unter anderem wegen eingeschleppter fremder Tierarten gilt Australien als globales Aussterbezentrum: Allein in Westaustralien starben seit Beginn der Besiedlung durch Europäer mindestens elf Spezies komplett aus.
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