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Covid-19: Neuer Name und Bundestagsdebatte für Coronavirus

Die neue Bezeichnung Covid-19 bricht mit einer alten Tradition. Neue Krankheiten sollen keine irreführenden und diskriminierenden Namen mehr bekommen.
Debatte im Plenum des Bundestags.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat am Dienstag beschlossen, der durch das neue Coronavirus verursachten Krankheit den offiziellen Namen Covid-19 zu geben. Der Name ist eine Zusammenziehung des Begriffes Coronavirus Disease und der Jahreszahl 2019 und hat unter anderem den Vorteil, dass er leichter auszusprechen ist; die sperrige Bezeichnung 2019-nCoV hatte immer wieder dazu geführt, dass verschiedene Bezeichnungen für die Krankheit im Umlauf waren.

Außerdem soll der neue Name nicht stigmatisierend wirken, also weder Länder- oder Ortsnamen noch die Namen spezifischer Tiere oder Menschen enthalten. Diese Regel ist neu und bricht mit bisherigen Traditionen: Namen wie Krim-Kongo-Fieber oder Mers-Coronavirus (für »Middle Eastern Respiratory Syndrome«, Nahöstliches Atemwegssyndrom) gehören damit der Vergangenheit an. Außerdem schlägt die Coronavirus-Studiengruppe des Internationalen Komitees für die Taxonomie von Viren (ICTV) in einer Veröffentlichung den Namen »SARS-CoV-2« für das Virus vor.

Lesen Sie mehr zum Thema in unserer ausführlicher Coronavirus-FAQ. Unter anderem:
- Wie ansteckend ist Covid-19?
- Wann wird es einen Impfstoff geben?

Der Deutsche Bundestag berät laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa am Mittwochnachmittag über Maßnahmen gegen das neue Coronavirus. Die Fraktionen von CDU/CSU und SPD haben dazu eine Aktuelle Stunde beantragt; bei dieser Form der parlamentarischen Aussprache haben die Angeordneten eine auf fünf Minuten begrenzte Redezeit, um sich zu dem festgelegten aktuellen Thema zu äußern. Fachleute von außerhalb kommen dabei nicht zu Wort. Unklar ist, was sich die Regierungsfraktionen von der Aktuellen Stunde versprechen. Die Agentur dpa spekuliert, es gehe der Regierung vor allem darum, die Diskussion zu versachlichen.

In China ist die Zahl der Toten auf über 1000 gestiegen; gleichzeitig wurde bekannt, dass die chinesischen Behörden nun Coronavirus-Infizierte nur noch dann in die offizielle Statistik aufnehmen, wenn sie auch Symptome der Krankheit zeigen. Dadurch werden die aus China übermittelten Zahlen zwar möglicherweise etwas weniger erschreckend, aber vermutlich nicht unbedingt aussagekräftiger – nach wie vor ist unklar, ab welchen Symptomen Erkrankte beginnen, andere Menschen anzustecken. In Deutschland sind inzwischen 16 Fälle des neuen Erregers bekannt, nachdem in Bayern zwei weitere Infizierte aufgespürt wurden.

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