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News: Neuer Wachstumsfaktor für Nervenfasern entdeckt

Wissenschaftler um Anja Bräuer und Nicolai Savaskan von der Charité in Berlin haben einen Wachstumsfaktor entdeckt, der in Nervenzellen gebildet wird und das Wachstum der Axone erleichtert, also jener Zellfortsätze, über die Reize von einer Zelle zur nächsten weitergeleitet werden. Es handelt sich um eine Phosphatase, die von dem bis dahin unbekannten Gen plasticity related gene 1 (PRG-1) codiert wird. Das Enzym kann phosphatreiche Lipide abbauen, die im Hirngewebe reich vorhanden sind und das Wachstum von Nervenfasern hemmen.

Das PRG-1-Gen, das die Forscher im Gehirn von Ratten nachgewiesen haben, tritt fast unverändert auch bei allen anderen Wirbeltieren, also auch dem Menschen, auf. Es ist vor allem in der Wachstums- und Reifungsphase des Gehirns aktiv, wird aber auch im ausgewachsenen Gehirn noch in geringem Ausmaß abgelesen. Außerdem steigt die Konzentration der davon codierten Phosphatase schon einen Tag nach einer Verletzung deutlich an. Vielleicht, so hoffen die Wissenschaftler, lassen sich daraus neue Behandlungsansätze für Nervenschädigungen nach Schlaganfall oder Rückenmarksverletzungen entwickeln.

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  • Quellen
Nature Neuroscience 10.1038/nn1052 (2003)

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