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Unterwasserarchäologie: Neues von Kolumbus Flaggschiff und Heimathafen

Das Flaggschiff von Christoph Kolumbus ist wohl doch nicht gefunden worden - dafür aber vielleicht der Hafen, von dem der Entdecker gestartet ist.
Die Schiffe des Christoph Columbus

Neue archäologische Funde beleuchten den Anfang der Amerikareise von Kolumbus und das Ende seines Flagschiffs, der Santa Maria. So meint der spanische Archäologe Juan Manuel Campos von der Universität Huelva nun sagen zu können, von wo aus genau die Flotte von drei Schiffen im Jahr 1492 aufgebrochen ist, um als erste Europäer nach den Wikingern den Atlantik zu überqueren. Zeitgenössische Quellen nennen dabei den Hafen von "La Fontanilla" und erwähnen neben Werftgebäuden und einer Frischwasserversorgungsquelle eine Töpferei sowie ein prominent aufragendes Riff. Eine Kombination von eben diesen Merkmalen aus dem 15. Jahrhundert hat Campos Team nun bei Ausgrabungen in Palos de la Frontera im Südwesten Spaniens gefunden, berichtet er gegenüber dem Latin American Herald Tribune: Auf dem Riff hatte sich der Hauptumschlagplatz des Hafens befunden – hier überwachte Kolumbus die letzten Handgriffe vor dem Trip in die Neue Welt, ist sich der Forscher sicher.

Die Santa Maria, das Flaggschiff der Reise, war nach der glücklichen Atlantiküberquerung am Weihnachtstag 1492 auf ein Riff gelaufen und aufgegeben worden. Zuletzt hatte die Santa Maria vor einigen Monaten aber Schlagzeilen geschrieben, als eine Gruppe um den schillernden Schiffswracksucher Barry Clifford berichteten, sie hätten Reste des Wracks vor Haiti gefunden. Das, meinen nun Beauftragte der UNESCO nach ihren Nachforschungen gegenüber der Nachrichtenagentur AP, war aber wohl leider falsch.

Kolumbus und seiner Besatzung war es nach dem Scheitern des Schiffes gelungen, Bauholz zu bergen und das Fort "La Navidad" zu errichten, in dem einige Männer zurückblieben, während der Rest der Flotte den Rückweg nach Europa antrat. Die Überreste des Forts waren 2003 aufgespürt worden, das vermeintliche Wrack – von dem nicht viel mehr als Ballaststeine und Metallreste übrig sind – lag in einer passenden Entfernung und Richtung. Allerdings deuten die neuen Indizien nun darauf, dass es sich bei dem Wrack eher um ein Schiff aus dem 17. oder 18. Jahrhundert gehandelt hat. Unpassend ist etwa der Fund von Kupfer, obwohl die Santa Maria wohl ausschließlich aus Holz und Eisenbeschlägen gebaut war. Ein endgültiges Urteil sei aber noch nicht gesprochen, meint die Haitianische Kulturministerin Monique Rocourt zu AP.

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