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Entscheidungen: Nicht lange gefackelt

Menschen in Führungspositionen setzen auf schnelle Wahlstrategien.
Entschluss unter Zeitdruck

Vor die Wahl zwischen zwei Alternativen gestellt, können wir auf zwei verschiedene Weisen vorgehen: Wir können schnell und intuitiv entscheiden oder alle Aspekte eines Problems überdenken wollen. Menschen in Führungspositionen neigen besonders der ersten Strategie zu, wie deutsche Forscher berichten.

Die Wissenschaftler um Svenja Caspers vom Forschungszentrum Jülich ließen eine Gruppe von Managern aus verschiedenen Branchen aus 540 Wortpaaren jeweils den ihnen attraktiver erscheinenden Begriff auswählen. Ein Richtig oder Falsch gab es dabei nicht. Gleichzeitig wurde die Hirnaktivität der Probanden mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) registriert. Anschließend verglichen die Forscher die Ergebnisse mit denen einer Kontrollgruppe von Personen, die beruflich keine Führungspositionen innehatten.

Es zeigte sich, dass die "Profi-Entscheider" nicht nur schneller entscheiden, ob ihnen etwa "Spaß" oder "Familie" besser gefiel, bei ihnen regten sich auch andere Teile des Gehirns als bei Nichtmanagern. So arbeitete vor allem ihr Nucleus caudatus stärker, ein Teil der Basalganglien, die am Bilden von Gewohnheiten beteiligt sind. Bei den Probanden der Kontrollgruppe waren hingegen vermehrt höhere Kortexareale aktiv, was dafür spricht, dass sie die betreffenden Wörter genauer abwogen.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Manager Informationen routinierter nach festen Regeln kategorisieren. So können sie besonders schnell Entschlüsse fassen. Ob diese Fähigkeit durch die täglichen Anforderungen im Beruf trainiert wird oder ob fixe Entscheider eher Manager werden, ließ das Forscherteam offen. Plausibel wäre beides.

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