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Mondforschung: Nicht viel Eis in südlichen Mondkratern

Neue Radarmessungen mit hoher Auflösung konnten kein Wassereis in den dauerhaft dunklen Kratern am Südpol des Mondes entdecken. Stattdessen registrierten die Wissenschaftler um Donald Campbell von der Cornell-Universität auch in sonnenbeschienenen Bereichen jene Signale, die früher als Anzeichen für Wasser gehalten worden.

Mit dem Green Bank Radioteleskop fingen die Forscher Radarechos eines Signals auf, das vom weltweit größten Teleskop im puertorikanischen Arecibo Richtung lunaren Südpol ausgesandt worden war. In den Tiefen der dortigen Krater, die teilweise ständig im Schatten liegen und in denen darum Temperaturen unter minus 170 Grad Celsius herrschen, hatten Astronomen bislang bedeutende Mengen gefrorenes Wasser vermutet. Zuletzt hatte die Sonde Lunar Prospector Hinweise auf hohe Konzentrationen von Wasserstoff gefunden.

Die Interpretation, dass es sich dabei um Wasser handeln könnte, erfährt nun durch die Radarmessungen mit einer räumlichen Auflösung von zwanzig Metern einen Dämpfer. Zum ersten Mal konnten die Forscher zeigen, dass die beobachtete Polarisierung des Signal nicht nur in den Schattenbereichen des Kraters Shackleton auftritt, sondern auch in Regionen, die dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Somit handelt es sich um kein Indiz für Eis.

Die Erkenntnis dürfte sich auf die Pläne der Nasa für eine erneute Mondlandung und die Errichtung einer Mondbasis auswirken. Auf nennenswerte Wasservorräte am Südpol dürfen die Ingenieure bei ihren Überlegungen nicht mehr hoffen.

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