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News: Nitratmangel begrenzt Planktonwachstum

Nach aktuellen Messungen sind in der westlichen Ostsee und in der Deutschen Bucht die Nitrat-Konzentrationen erschöpft und begrenzen das weitere Planktonwachstum. Noch in geringen Mengen vorhanden sind in diesen Gebieten Phosphat und Silikat. In der Helgoländer Bucht kommen alle drei Nährstoffe noch reichlich vor.
Dies sind Ergebnisse einer zweiwöchigen Reise des Forschungsschiffes "Gauß" des Bundesamtes für Seeschiffahrt und Hydrographie (BSH) in Rostock in der ersten Septemberhälfte 1998. Das kühle Wetter in der zweiten Hälfte des Sommers hat dazu geführt, daß sowohl in der westlichen Ostsee mit bis zu 60 Prozent der Sauerstoffsättigung als auch in der Deutschen Bucht mit über 90 Prozent der Sauerstoffgehalt des Meerwassers sehr hoch ist. In austauscharmen Gebieten der Ostsee ist der Sauerstoffanteil geringer, im Bodenwasser im inneren Teil der Flensburger Förde tritt wie in fast jedem Jahr bereits Schwefelwasserstoff auf. Die Nitraterschöpfung in der Ostsee begünstigt die Entwicklung von Blaualgen. Massenentwicklungen wie im vergangenen Jahr wurden aber nicht beobachtet.

Nährstoffe wie Phosphat, Nitrat, und Silikat sind für die Entwicklung von Plankton notwendig; sie können jedoch bei sehr hohem Eintrag starkes Wachstum verursachen. Auf 24 Stationen in der Nordsee wurden zusätzlich Proben zur Bestimmung organischer Schadstoffe genommen. Hierbei handelt es sich um Mineralöle und Pestizide, wie z. B. bewuchsverhindernde Stoffe der Schiffahrt, die aber erst im Labor des BSH analysiert werden können.

Die Nährstoffe in der Helgoländer Bucht können nicht ausgenutzt werden, da die dortige Trübstoffwolke das eindringende Licht behindert. Hohe Nährstoffkonzentrationen gelten zwar als Voraussetzung für Planktonblüten, doch sind weitere Faktoren wie Temperaturschichtung und Licht von größerer Bedeutung. Das dann später abgestorbene Plankton kann in tiefen, austauscharmen Gewässern am Meeresboden zu Sauerstoffmangel führen, was die dort lebenden Organismen absterben läßt.

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