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Novae: Nova-Explosion erzeugt asymmetrischen Materieausstoß

Die bei der Explosion der Nova RS Ophiuchi ins Weltall hinausgeschleuderte Materie bildet keine kugelförmige Detonationswelle. Damit scheint die Eruption nicht, wie bislang vermutet, auf der gesamten Oberfläche stattzufinden.

Künstlerische Darstellung der Nova-Explosion | Auf dem weißen Zwerg findet eine thermonukleare Explosion statt, nachdem er Materie von seinem Begleiter, einem Roten Riesen, akkretierte.
Zwei internationale Forscherteams untersuchten RS Ophiuchi nach ihrem Ausbruch im Februar 2006 sowohl im Röntgen- als auch im Radiobereich über mehrere Monate. Dabei beobachteten sie eine Deformation der von dem Binärsystem abgesprengten Materiewelle. Auf den Radioaufnahmen lässt sich erkennen, dass sie sich von einem zunächst ringförmigen in ein zigarrenförmiges Gebilde verformt, berichtet Richard Porcas vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Entweder hat die Explosion die Materie in zwei entgegengesetzte Richtungen katapultiert, so der Wissenschaftler, oder die Atmosphäre des Begleitsterns formte die ausgestoßene Materiewolke.

Radioaufnahme der Stoßwelle | Das Bild zeigt die Stoßwelle zwei Wochen nach der Nova-Explosion. Auf der Radioaufnahme geben die Farben die Radiohelligkeit wieder (Blau: schwach; Rot: hell). Das Doppelsternsystem würde sich im Zentrum der Abbildung befinden, wenn es zu sehen wäre.
Bei RS Ophiuchi handelt es sich um eine rekurrente Nova in einem Binärsystem, bestehend aus einem Weißen Zwerg und einem Roten Riesen. Die Sternwinde des Roten Riesen übertragen Materie auf den Begleitstern, bis auf diesem schließlich eine thermonukleare Explosion ausgelöst wird.

Obwohl die grundlegenden physikalischen Prozesse in Novae bekannt sind, weiß man erst wenig über Struktur, Dynamik und Masse der durch die Explosion ins Weltall ausgestoßenen Materie.

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  • Quellen
Nature 442: 276–278; 279–281 (2006)

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