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Nachhaltigkeit: Nur sechs Länder erreichen alle Umweltziele

Nur Neuseeland und fünf nordeuropäische Staaten wirtschafteten 2005 ökologisch weit gehend nachhaltig und konnten deshalb 85 oder mehr Prozent wichtiger Umweltziele erreichen und entsprechende Standards einhalten.

Auf den weiteren Plätzen dieses von Daniel Esty und weiteren Wissenschaftlern der Yale- und Columbia-Universität erstellten Environmental Performance Index folgen die meisten Staaten Westeuropas – inklusive Deutschland –, Japan, Taiwan, Malaysia, Costa Rica und Chile. Erst an 28. Stelle finden sich die USA, während die Bevölkerungsgiganten Pakistan und Indien zu den 20 schlechtesten der insgesamt 133 berücksichtigten Nationen zählen – 65 Staaten mussten mangels Daten außen vor bleiben. Australien, China und Russland sowie Südkorea finden sich im Mittelfeld der Rangliste wieder.

Bewertet wurden 16 Kriterien: unter anderem die Energieeffizienz, der Umgang mit Ressourcen, Wasserversorgung und -reinhaltung, Kohlendioxid-Emissionen oder die Luftqualität. Im Vergleich zu vorherigen Studien legten die Wissenschaftler dabei erhöhten Wert auf die aktuelle Umweltpolitik der Staaten und deren Umsetzung.

Im Bereich umweltbedingter Gesundheitsfaktoren wie Blei-Exposition, Luftqualität in Innenräumen oder Abwasserentsorgung erreichten fast alle Industriestaaten die volle Punktzahl, während Haiti, der Jemen, Bangladesch oder Papua-Guinea die Nachzügler bildeten mit weniger als 40 Prozent der möglichen Punkte. Der Tschad und Niger kommen hier sogar auf nur ein Prozent.

Gravierend fallen die Unterschiede bei den Kohlendioxid-Emissionen pro eine Million Dollar Bruttosozialproduktleistung aus: So werden in Deutschland nur 80 Tonnen Kohlendioxid freigesetzt, um eine Million Dollar zu erwirtschaften; in Frankreich 56, in Japan 57 und in Großbritannien 118. Die USA liegen bei 171 Tonnen, Australien bei 209, China bei 731 Tonnen, und Russland muss dazu 914 Tonnen aufwenden. Am Ende der Liste liegt Nordkorea mit 4859 Tonnen.

Die gesamte Liste wird diese Woche während des Weltwirtschaftsforums in Davos veröffentlicht.

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