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News: Nutzen deutsche Unternehmen das Internet?

Die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zur Internet-Nutzung durch deutsche Unternehmen legte jetzt Prof. Dr. Karl Kurbel, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), vor. Aus der Befragung geht hervor, daß rund die Hälfte der Befragten neue Geschäftspartner fand.
Befragt wurden rund 500 überwiegend mittelständische Unternehmen nach ihren Erfahrungen mit Electronic Commerce. Die Fragen bezogen sich vorrangig auf betriebswirtschaftliche Sachverhalte wie Nutzeffekte, Erfolgsfaktoren, Kosten und Organisationsprobleme, mit Schwerpunkt auf dem Business-to-Business-Bereich.

„Die Antworten zeigen, daß die Unternehmen trotz aller Anlaufschwierigkeiten von dem Internet-Engagement profitieren“, erklärt Prof. Kurbel. So wurden bei den Nutzeffekten neben Image-Verbesserung, die von mehr als zwei Drittel der Befragten angegeben wurde, vor allem Wirkungen beobachtet, die direkt oder indirekt die Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen: Verbesserter Kundenservice (52 %), schnelleres und flexibleres Reagieren auf Kundenwünsche (40 %), höhere Kundenzufriedenheit (36 %) und stärkere Kundenbindung (34 %). Neue Geschäftspartner gewannen die Hälfte der befragten Unternehmen, und mehr als einem Drittel gelang es, neue Märkte zu erschließen.

„Das zielgerichtete Surfen im Internet macht auch die Arbeit der Mitarbeiter effektiver. Einsparung eigener Arbeitszeit nannten fast 60 Prozent als positive Erfahrung. Dies ist leicht nachvollziehbar, findet man doch die vielfältigsten Informationen, die früher mit viel Aufwand beschafft werden mußten, im Internet, ohne von seinem PC aufstehen zu müssen“, erklärt Prof. Kurbel. Auf der Schattenseite stünden jedoch überlastete Mitarbeiter, die das Internet-Geschäft zusätzlich abdecken müßten, wodurch Kapazitäts- und Knowhow-Probleme entstünden. Neues Personal werde kaum eingestellt, was insofern verständlich sei, als kaum ein Unternehmen bislang nennenswerte direkte Umsatzsteigerungen aufgrund des Internet-Engagements erziele. Die organisatorische Umstellung auf elektronische Geschäftsabläufe sei häufig noch nicht erfolgt, so daß es zu Reibungsverlusten komme. Langsame Übertragungsgeschwindigkeiten behinderten noch immer effizientes Arbeiten.

Nach Einschätzung von Prof. Kurbel zeigt die Studie, daß die positiven Wirkungen des geschäftlichen Internet-Einsatzes nicht mehr Zukunftsmusik, sondern in vielen Fällen schon Realität geworden sind.

An der Europa-Universität dienen die Untersuchungsergebnisse dazu, eine Datenbank mit betrieblichen Internet-Anwendungen zu füllen, die über das World Wide Web für die Öffentlichkeit zugänglich ist (http://www.euv-frankfurt-o.de/idb). So kann beispielsweise ein Interessent nach Unternehmen seiner eigenen Branche suchen und vielleicht Anstöße für das eigene Internet-Engagement gewinnen.

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