Marsrover: Opportunity findet großen Meteoriten auf Mars

© 2009 JPL, NASA, Stu Atkinson (Ausschnitt)
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Marsmeteorit "Block Island" | Diesen inzwischen von NASA-Wissenschaftlern auf den Namen "Block Island" getauften Gesteinsbrocken fand der Marsrover Opportunity am 18. Juli 2009 in der Marstiefebene Meridiani Planum. Sehr wahrscheinlich handelt es sich dabei um einen Eisenmeteoriten ähnlich dem 2005 von der Sonde entdeckten "Heat Shield Rock". Die Rutschspuren am linken unteren Bildrand sprächen dafür, dass der Körper nach seinem ersten Aufschlag noch mehrere Male über die Oberfläche hüpfte.
Bereits im Januar 2005, kurz nach der Landung hatte die Sonde einen fußballgroßen Meteoriten in der Nähe ihres eigenen Hitzeschilds entdeckt, der darauf den Namen "Heat Shield Rock" bekam. Er bestand zu 93 Prozent aus metallischem Eisen und zu 7 Prozent aus Nickel, sowie Spuren von Germanium und Gallium. Dieses Gemisch ist typisch für einen Eisenmeteoriten.
Dabei handelt es sich um Fragmente aus der Kernzone eines zerbrochenen Asteroiden. Dieser war kurz nach seiner Entstehung aufgeschmolzen, so dass sich die schweren Metallanteile in seiner Kernzone sammeln konnten. Der Asteroid erkaltete rasch und wurde erst mehrere Milliarden Jahre nach seiner Bildung durch eine Kollision mit einem anderen Himmelskörper zerstört. Dabei wurden auch Fragmente seines Kerns freigesetzt. Etwa fünf Prozent aller irdischen Meteoritenfälle sind Eisenmeteoriten. "Heat Shield Rock" war der erste bestätigte Fund eines Meteoriten auf einem anderen Planeten.
© 2009 JPL, NASA, Stu Atkinson (Ausschnitt)
3-D-Anaglyphbild des Marsmeteoriten "Block Island" | In dieser Falschfarbdarstellung des wahrscheinlichen Meteoriten "Block Island" sind das rechte und das linke Stereokamera-Bild des Marsrovers Opportunity mit zwei Farbfiltern (Rot/Cyan) überlagert. Betrachtet durch eine Rot-Cyan-Brille erscheint das Bild dreidimensional. Das Bild erzeugte der Meteoritenblogger Stu Atkinson aus den online verfügbaren Rohbildern der Sonde.
Der Mars ist einem wesentlich größeren Bombardement von Weltraumgestein ausgesetzt als die Erde, da er in direkter Nachbarschaft zum Asteroidengürtel zwischen ihm und Jupiter seine Bahn zieht. Zudem verglühen auch kleine Objekte in seiner gegenüber der irdischen Lufthülle 200-fach dünneren Atmosphäre nicht. Harte Brocken, die mit nur wenigen Kilometern pro Sekunde auf seine Oberfläche schlagen, bohren sich zudem nicht in die Tiefe, sondern prallen ab und hüpfen noch einige Male über die Oberfläche. Daher liegen viele der Meteorite einfach unvermittelt in der Landschaft herum.
Ralf Strobel
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