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Botanik: Orientierungshilfe für den Pollenschlauch

Pollenschlauch
Die Befruchtung ist bei Pflanzen eine komplizierte Angelegenheit. Sobald der männliche Pollen auf der Narbe gelandet ist, muss er von dort durch den langen, schmalen Griffel in den Fruchtknoten mit der Samenanlage wandern. Dazu entwickelt er einen Pollenschlauch, der ihm als Führung dient. Doch auch diese Röhre muss den Weg zur Samenanlage erst finden. Wie schafft sie es, in die richtige Richtung zu wachsen?

Richtungsweisende Helferzellen | Nach und nach wächst der Pollenschlauch in die Samenanlage, gelockt von Sekret auschüttenden Helferzellen.
Biologen um Tetsuya Higashiyama von der Universität Nagoya (Japan) konnten jetzt zwei Moleküle ausfindig machen, die als Lockstoffe für den Pollenschlauch dienen und ihn leiten. Sie werden von zwei Hilfszellen ausgeschüttet, die neben dem eigentlichen Embryosack liegen. Es handelt sich um cysteinreiche Polypeptide, die zur Untergruppe der Defensine zählen: Stoffen, die üblicherweise der Abwehr mikrobieller Erreger dienen. Higashiyama und seine Kollege gaben ihnen den Namen LURE-Proteine.

Die Wissenschaftler machten ihre Entdeckung am Schnappmäulchen (Torenia fournieri), einer auch als Clowns- oder Samtgesicht bekannten Zierpflanze, die sich durch eine ungewöhnlich ausladende Samenanlage auszeichnet. Zur Kontrolle injizierten Higashiyama und seine Kollegen den Pflanzen einen spezifischen Hemmstoff für die LURE-Proteine. Daraufhin war die Ausbildung des Pollenschlauchs gestört.

Sandra Czaja

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