FCKW: Ozonschicht erholt sich zügig
Bis Mitte des 21. Jahrhunderts dürfte die Ozonschicht wieder die gleiche Dicke erreicht haben wie zu Beginn der 1980er Jahre, bevor der durch FCKW ausgelöste Abbau des UV-Schutzschirms der Erde richtig einsetzte. Zu diesem Schluss kommen unter anderem Atmosphärenforscher um Martin Dameris vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen. "Das Ozonloch im Jahr 2012 über der Antarktis ist eines der kleinsten der letzten Jahre", so Dameris nach Auswertung von Satellitendaten. Sowohl die flächenmäßige Ausdehnung als auch die beobachteten Tiefstwerte der Ozonkonzentration blieben deutlich unter den Werten der Vorjahre.
Auch wenn der Abbau der wertvollen O3-Moleküle in der Stratosphäre von Jahr zu Jahr witterungsbedingten Schwankungen unterliegt, so bestätigen die Messungen von Dameris und Co einen Trend: Seit dem Verbot der schädlichen FCKW-Gase durch das Montreal-Abkommen im Jahr 1987 und nachfolgender Vereinbarungen sinkt die Chlorbelastung der Stratosphäre, die überwiegend für den Ozonschwund verantwortlich ist. Vor allem seit der Jahrtausendwende können die Forscher zurückgehende Chlorwerte in 10 bis 50 Kilometer beobachten, wo sich die Ozonschicht ausbildet und die fatale Kettenreaktion abläuft, die letztlich die Schutzschicht zerstört.
Da freigesetzte FCKW erst mit großer Verzögerung die Stratosphäre erreichen, dort relativ langlebig sind und sich die daraus hervorgehenden Chlorradikale immer wieder regenerieren und nur langfristig aus der Atmosphäre verschwinden, verläuft auch die Erholung der Ozonschicht schrittweise über Jahrzehnte hinweg. Wenn der Trend anhält, dann schließt sich nach den Modellrechnungen des DLR das Ozonloch bis 2050 und die Ozonschicht regeneriert sich. Grundlage für die Vorhersagen sind Computersimulationen, mit Hilfe derer physikalische, dynamische und chemische Prozesse in der Atmosphäre nachgebildet werden. Bislang jedenfalls stimmt die beobachtete Erholung über dem Südpol mit den Klima-Chemie-Modellrechnungen überein – ein Zeichen dafür, dass das Programm die Realität sehr gut abbildet.
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