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Paläontologie: Fossilien entpuppen sich als urzeitliches Seeungeheuer

Ein sehr langer Hals und spitze Zähne – das sind die Kennzeichen dieses prähistorischen Jägers. Fossilien entpuppten sich nun als neue Art solcher Elasmosaurier.
Ein prähistorisches Meeresreptil mit einem langen Hals und schwarz-blauen Streifen schwimmt in klarem, blauem Wasser. Sonnenstrahlen durchdringen die Wasseroberfläche und erzeugen ein leuchtendes Muster.

Im Jahr 1988 entdeckten Paläontologen auf Vancouver Island Versteinerungen, die es anschließend sogar zum fossilen Emblem der kanadischen Provinz British Columbia geschafft haben, weil sie so charakteristisch sind. Einige Fossilienfunde später kann ein Team um Robin O'Keefe von der Marshall University in Huntington sie endlich einer eigenen Art zuführen, welche die Arbeitsgruppe anhand der verschiedenen Überreste beschreibt: Traskasaura sandrae, der zur Familie der Elasmosauridae zählt, die wiederum zu den Plesiosauriern aus der Oberkreide von Nordamerika gehören – urzeitliche Reptilien, die im Meer lebten und jagten.

Für ihre Studie konnte die Arbeitsgruppe die Fossilien dreier Tiere letztlich einer Art zuordnen; darunter war ein isoliert gefundener rechter Oberarmknochen sowie ein gut erhaltenes Jungtier, von dem unter anderem Brustkorb, Rippen und Gliedmaßen erhalten geblieben waren. Sie weisen laut O'Keefe und Co eine seltsame Mischung aus frühzeitigen und späteren Entwicklungsstadien der Plesiosaurier auf, was die ursprüngliche Bestimmung erschwerte. Vor allem die Schulter habe die Forscher vor Rätsel gestellt, da sie sich deutlich von verwandten Arten unterscheide, berichtet O'Keefe in einer Mitteilung.

Der insgesamt zwölf Meter lange Traskasaura sandrae besaß einen markanten Hals, der aus mindestens 36 Wirbeln und 50 Knochen bestand. Auch sein Gebiss mit langen, spitzen Zähnen ist eindrucksvoll: Damit packte der Plesiosaurier wahrscheinlich vor allem Ammoniten, deren Schale er mit den harten Zähnen brechen konnte. Angesichts seiner Anatomie vermuten die Forscher, dass die Art von oben tauchend nach Beute jagte.

Ihr Gattungsname leitet sich vom Nachnamen der Erstfinder ab: Michael und Heather Trask entdeckten das erste Fossil 1988 an den Ufern des Flusses Puntledge auf Vancouver Island. Der Artname sandrae wiederum bezieht sich auf den Vornamen von O'Keefes Frau.

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  • Quellen
Journal of Systematic Palaeontology 10.1080/14772019.2025.2489938, 2025

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