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Artenschutz: Pandapopulation doppelt so groß?

Panda im Bambus
Die Zahl der wildlebenden Pandas (Ailuropoda melanoleuca) in der Volksrepublik China liegt womöglich wesentlich höher als bislang geschätzt: Statt nur 1500 Bambusbären sollen 2500 bis 3000 der Tiere durch Südchinas Gebirgswälder streifen.

Diese Zahlen basieren bislang allerdings nur auf einer Hochrechnung, die aus der Bestandsgröße der Pandas im Wanglang-Naturreservat abgeleitet wurde. Dort sammelten Biologen um Fuwen Wei von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking Fäkalien der gefährdeten Art und überprüften sie auf DNA-Sequenzen der Bären. Anhand der festgestellten genetischen Unterschiede bezifferten sie die Panda-Population im Schutzgebiet auf etwa siebzig Tiere und damit doppelt so viele wie noch 1998. Dieser Zuwachs könne aber nicht allein durch Geburten zustande gekommen sein, so das Forscherteam. Vielmehr hätten die früheren Erhebungen – durch Sichtungen oder unterschiedliche Bissspuren an Bambusrohren – den Bestand einfach unterschätzt, da sie zu ungenau waren.

Die Stuhlproben ergaben zudem, dass zumindest die Pandas in Wanglang noch keinen genetischen Flaschenhals überstehen mussten und deshalb auch keine Erbgutschäden aufweisen. Wei und seine Kollegen wollen ihre Untersuchungen bald auf andere Schutzgebiete ausdehnen, um tatsächlich verlässliche Zahlen zu erhalten. Doch schon die Daten aus Wanglang werten sie als großen naturschützerischen Erfolg, der durch die Ausweisung von Naturreservaten und die Verfolgung von Wilderei erzielt worden sei.
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