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News: Panne bei Columbia-Start löste Desaster aus

Der Absturz der Raumfähre Columbia hat sich nach Überzeugung der US-Ermittler tatsächlich bereits schon Sekunden nach dem Start angebahnt. Zu diesem vorläufigen Schluss kommt die unabhängige Untersuchungskommission nach drei Monaten intensiver Ursachenforschung, wie deren Leiter Harold Gehman am Dienstag in Houston sagte.

Die Ermittler gehen davon aus, dass das Shuttle bereits 81 Sekunden nach dem Start am 16. Januar beschädigt wurde, als sich ein Stück Isoliermaterial vom Außentank losriss und an die linke Tragfläche prallte. Die Raumfähre sei mit einem schon existierenden Problem in der linken Tragfläche in die Erdatmosphäre eingetreten, sagte Gehman. Das Problem sei klein genug gewesen, dass die Fähre es bis nach Texas schaffte, aber groß genug, dass Gase in die Tragfläche gelangen konnten, die starke Hitze verursachten und schließlich zum strukturellen Versagen führten.

Die Kommission will dem Kongress ihren Abschlussbericht noch vor der Sommerpause vorlegen. Sie hatte außerdem Konstruktionsmängel und Managementfehler beim Shuttle-Programm festgestellt. Die NASA will die Shuttle-Flüge möglicherweise schon Anfang nächsten Jahres wieder aufnehmen.

Die Kommission hat mehr als 50 000 Wrackteile, Computerdaten und Fotos ausgewertet und komplexe aerodynamische Modellanalysen durchgeführt. Unbestritten ist danach, dass der Eintritt heißer Gase im linken Tragflügel das Auseinanderbrechen der Raumfähre über Texas verursachte.

Das Gas trat nach den bisherigen Ermittlungen an der Stelle ein, an der das 40 mal 60 Zentimeter großes Stück Isoliermaterial aufprallte. Ob der Zusammenhang allerdings jemals zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, ist nach Angaben von Gehman fraglich. Weitere Tests sind jedoch vorgesehen.

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