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Partnerschaften: Therapie steigert Beziehungszufriedenheit

Dass sich Menschen nach einer Psychotherapie von ihrem Partner trennen, ist ein verbreitetes Klischee. Dabei steigert eine Therapie eher die Beziehungszufriedenheit.
Fürsorgliche Frau tröstet ihren Partner
Eine psychotherapeutische Behandlung steigert die Zufriedenheit in der Partnerschaft (Symbolbild).

Es ist ein verbreitetes Klischee, dass Menschen sich von ihren Partnern trennen, nachdem sie eine Psychotherapie absolviert haben. Eine Übersichtsarbeit eines Teams der Florida State University zeigt allerdings: Im Durchschnitt steigert eine psychotherapeutische Behandlung die Zufriedenheit mit der Beziehung.

Stress in der Partnerschaft kann zwar eine Ursache für psychische Probleme sein, wie die Gruppe um Tapan Patel feststellt. Umgekehrt aber ist die seelische Erkrankung eines Partners eine starke Belastung für eine anderweitig gesunde Beziehung. In diesem Fall profitieren Paare davon, wenn der betroffene Teil sich in Therapie begibt.

Analysiert wurden insgesamt 24 Studien, welche die Beziehungszufriedenheit von Patienten mit psychischen Störungen vor und nach einer Therapie untersucht hatten. In gut zwei Drittel der Fälle ging es um die Behandlung von Depression, in anderen um Alkohol- beziehungsweise Substanzmissbrauch, Traumatisierungen, Spielsucht und ADHS. Zum Einsatz kamen dabei am häufigsten die kognitive Verhaltenstherapie und die interpersonelle Psychotherapie.

Die mehr als 2000 Probanden, die eine Psychotherapie absolviert hatten, waren anschließend im Schnitt zufriedener mit ihrer Beziehung. Doch bei Teilnehmern der Kontrollgruppen war ebenfalls häufig eine Wirkung zu beobachten – vor allem, wenn diese eine alternative Behandlung erhielten, statt nur auf einer Warteliste zu stehen.

Es sei auf Grund der Ergebnisse jedoch nicht klar, ob sich das Zusammenleben mit dem Partner tatsächlich durch eine Therapie verbessert, so die Forscher. Denkbar sei auch, dass sich lediglich die Bewertung ändert, weil die Betroffenen nach einer Therapie generell positiver denken.

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  • Quellen
Psychotherapy Research 10.1080/10503307.2023.2249215, 2023

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