Marsmonde: Phobos aus der Nähe

© ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum) / Mars Express HRSC image of Phobos, taken on 7 March 2010 / CC BY-SA 3.0 IGO CC BY-SA IGO (Ausschnitt)
© ESA/DLR/FU Berlin / HRSC image of Phobos / CC BY-SA 3.0 IGO CC BY-SA IGO (Ausschnitt)
Phobos am 9. Januar 2011 | Aus rund 100 Kilometer Entfernung lichtete die europäische Raumsonde Mars Express den Marsmond Phobos ab. Die kleinen Quadrate in der Bildmitte sind überlagerte Detailaufnahmen, die mit dem "Super Resolution Channel" entstanden, einer Art Teleobjektiv der High Resolution Stereo Camera. Sie erreichen eine Auflösung von 3,4 Metern pro Bildpunkt. Phobos ist maximal 27 Kilometer lang.
© ESA/DLR/FU Berlin / Viewing geometry during the flyby / CC BY-SA 3.0 IGO CC BY-SA IGO (Ausschnitt)
Die Vorbeiflug-Geometrie am 9. Januar 2011 | Die Bahn der europäischen Raumsonde Mars Express (rote Linie) ist gegen die Ebene des Marsäquators stark geneigt, in welcher der Marsmond Phobos den Roten Planeten umrundet (cyanfarbige Linie). Etwa alle halbe Jahr kommt es zu dichten Vorübergängen der Sonde an diesem Marstrabanten. Herrschen dabei günstige Beleuchtungsbedingungen vor, so wird die Gelegenheit zu Detailfotos von Phobos mit Mars Express genutzt.
Diese Untersuchungen laufen somit nicht nur aus reiner wissenschaftlicher Neugier, sondern dienen auch konkret der Vorbereitung der russischen Mission Phobos-Grunt, die auf der Oberfläche von Phobos landen soll. Die Sonde soll im November 2011 losfliegen und im Oktober 2012 in eine Marsumlaufbahn einschwenken. Nach und nach nähert sich dann Phobos-Grunt der Bahn des Marsmonds an und soll dann schließlich ein Landemodul absetzen.
© ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum) / Planned Landing Site of the Russian Phobos-Grunt Mission / CC BY-SA 3.0 IGO CC BY-SA IGO (Ausschnitt)
Der Landeplatz von Phobos-Grunt | Ursprünglich sollte das Landemodul der russischen Raumsonde Phobos-Grunt im Jahre 2012 im rot umrandeten Bereich aufsetzen. Nun planen die russischen Forscher eine Landung in der zyan umrandeten Zone, da die von Mars Express gelieferten Bilder dort bessere Landebedingungen verheißen.
Bei den Vorbeiflügen an Phobos im Januar gelangen mit der HRSC hervorragende Bilder der vorgesehenen Landestelle, so dass die russischen Missionskontrolleure nun ihren Landeanflug noch präziser planen können. Auf den Bildern stießen die Forscher auch auf einen losen Felsbrocken von der Größe eines Hauses, der wahrscheinlich bei einem Meteoriteneinschlag aus Phobos herausgesprengt wurde. Die besten Aufnahmen der HRSC erreichen eine Auflösung von 3,4 Metern pro Bildpunkt.
Tilmann Althaus

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