Sternentwicklung: Planetarische Nebel: eine trügerische Vielfalt

Auf astronomischen Bildern offenbaren Planetarische Nebel eine Vielzahl geometrischer Strukturen: von rund über elliptisch bis hin zu spiegelsymmetrisch mit oft mehreren Symmetrieachsen. Solche Nebel sind die Gashüllen, die ein Stern abstieß, als er sein Leben als Weißer Zwerg beendete.
Schon seit 1918 werden Planetarische Nebel anhand ihres Aussehens in verschiedene Kategorien eingeteilt. Als die Technik der Teleskope voranschritt und immer bessere Bilder möglich wurden, ließen sich in den Nebeln aber auch immer feinere Details erkennen. Folglich mussten die Kriterien der Klassifikation diesem technischen Fortschritt angepasst werden, und schließlich sahen sich Astronomen sogar gezwungen eine neue Klasse einzuführen: die "multipolaren Nebel". Diese weisen mehrere keulenförmige Strukturen auf, wobei sich die Keulen meistens paarweise gegenüber stehen. Die neue Klasse fand schnell Zulauf und sogar Nebel, die auf früheren Aufnahmen rund erschienen, erwiesen sich auf detaillierteren Aufnahmen häufig als multipolar.
Die Suche nach der Ursache, weshalb planetarische Nebel so unterschiedlich aussehen, ist damit wahrscheinlich beendet. Laut diesem Modell sind es nämlich nicht unterschiedliche physikalische Prozesse, die jeden Nebel einzigartig machen, sondern es ist nur unser veränderlicher Blickwinkel auf die immer gleiche Struktur, der uns eine scheinbare Vielfalt vorgaukelt.

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