Direkt zum Inhalt

Jungsteinzeit: Plankenweg ist ältester Holzbau Londons

Holzplanken
Trockenen Fußes durch das Moor: In der Nähe von London fanden Archäologen 6000 Jahre alte Holzplanken, die einst zu einer Plattform oder einem Bohlenweg gehörten. Vermutlich überquerten die Menschen darauf schon in der Jungsteinzeit den torfigen Untergrund am Ufer eines Kanals.

Die Planken liegen heute knapp fünf Meter tief im Erdreich und wurden von Archäologen des University College London freigelegt. Sie sind über 500 Jahre älter als das berühmte Stonehenge und bilden außerdem den ältesten bekannten Holzbau im heutigen London.

Die Bewohner der Gegend benutzten die Wege und Plattformen nicht nur, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Die Feuchtgebiete entlang von Flüssen und Kanälen dienten auch als fruchtbares Ackerland, über die angelegten Holzpfade machten die Bauern sie zugänglich. Auch für die Archäologen ist der sumpfige Boden ein Glücksfall: Der Torf konservierte das Material über Jahrtausende, während es an der Luft schon längst verrottet wäre.

Solche Bohlenwege sind typisch für die Jungsteinzeit in Großbritannien. Auch in der Grafschaft Sommerset wurde um 3800 v. Chr. ein Moor derart überbrückt. Der „Sweet Track“ hatte eine stolze Länge von 1,8 Kilometern. Als die Menschen begannen, neben gerodeten Flächen auch Sumpfgebiete landwirtschaftlich zu nutzen, stieg der Ertrag und die Bevölkerungszahl nahm zu. Erst mit diesem neuen Reichtum konnten sie es sich später leisten, Monumente wie Stonehenge, große Holzhäuser und repräsentative Grabhügel zu bauen.

Lisa Leander

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.