News: Plastikchip als Prototyp
Die norwegische Firma Opticom hat jetzt erste Prototypen
eines Speichers auf Polymerbasis präsentiert. Wie Opticoms
Chairman Thomas Fussel gegenüber c't erklärte, handelt es sich
hierbei um Pre-Production-Samples mit einer Kapazität
zwischen einem MByte und sechs MByte. Das Forschungsunternehmen
stehe derzeit mit einigen großen Halbleiterfirmen in
Verhandlung, bei denen die Plastikspeicher in Serien produziert
werden sollen. Fussel rechnet in den nächsten Monaten mit
einem Vertragsabschluß.
Die Prototypen sind mehrlagig aufgebaut, wobei jede Lage eine Speicherdichte von 1 MByte besitzt. Die Polymer-Speicherzellen, die mit einer Passiv-Matrix angesteuert werden, sitzen auf einem herkömmlichen Siliciumsubstrat in 0,8-Mikron-Technologie. Die Treiberlogik ist ebenfalls mit Standard-Silicium-Zellen realisiert. Laut Opticom könnte man mit einem vergleichbaren Hybrid-Chip in 0,25-Mikron-Technologie bereits jetzt eine Speicherdichte von 1 GByte erzielen. Zudem ist es nach Aussage des norwegischen Chefentwicklers Gude Gudesen im Prinzip möglich, den hybriden Baustein auch komplett aus organischen Materialien zu fertigen.
Beim derzeitigen Prototypen handelt es sich um nichtflüchtige Speicher (ROM) mit einer Zugriffszeit von 60 ns. Der Plastikspeicher soll nach Angaben von Gudesen in Spielekonsolen zum Einsatz kommen, auf denen beispielsweise die Software von Eidos basiert. Spielehersteller Eidos ist mit 15 Prozent an Opticom beteiligt und hat sich im vergangenen Jahr mit einem joint venture lizenzfreie Rechte an der norwegischen Polymer-Technologie gesichert.
© Verlag Heinz Heise
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