Plastikmüll : Manchmal wird es auch besser

Gute Nachrichten sind 2025 eher rar. Doch aus Australien kommt eine: Rund um die großen Metropolen des Landes ging die Umweltverschmutzung mit Kunststoffabfällen während der letzten zehn Jahre um fast 40 Prozent zurück. Und die Zahl der Strände, an denen kein Müll liegt, nahm gleichzeitig ebenfalls zu. Das zeigt eine Studie von Stephanie Brodie vom CSIRO Environment in St. Lucia und ihrem Team. Drei Viertel des gefundenen Mülls bestand demnach aus Kunststoffen, darunter Styropor, Zigarettenstummel und Verpackungen.
Für ihre Arbeit untersuchten die Wissenschaftler sechs Metropolregionen des Landes, von denen alle bis auf Alice Springs an der Küste liegen. Erfasst wurden dabei verschiedene Areale in einem Umkreis von 100 Kilometern um diese Städte, die bereits bei der ersten Studie zwischen 2011 und 2014 dazu bearbeitet wurden und mit Schwerpunkt auf Stränden beziehungsweise das Ufer von Flüssen und Seen. Soweit möglich erhoben die Forscher auch Daten zur Größe des Mülls und zu dessen Ursprung.
Durchschnittlich fanden sich 0,15 Müllobjekte pro Quadratmeter, wobei es eben auch Bereiche gab, die inzwischen müllfrei sind, während sich der Abfall an anderen Stellen häuft – etwa im Umfeld von Industrieanlagen, Farmen oder sozioökonomisch schlechter gestellten Wohngebieten. Ein Viertel des erfassten Abfalls bestand aus Polystyrol, dessen bekannteste Nutzung das Styropor ist und als Dämmmaterial oder für Verpackungen genutzt wird. Gehäuft traten neben Überresten wie Zigarettenfiltern auch harte Kunststoffe in Form von Getränkedeckeln auf.
Die zurückgehenden Müllmengen führen Brodie und Co auf verschiedene Maßnahmen zurück, etwa Aufklärung, aber ebenso gesetzliche Maßnahmen wie das Verbot von Einwegplastiktüten. Auch Belohnungsanreize wirken: Wenn ortsnahe Sammelstellen für Getränkebehälter eingeführt und mit Pfandrückgabe gearbeitet wird, werden weniger Flaschen oder Dosen wild entsorgt oder eher wieder eingesammelt. Wo dies beispielsweise in Australien geschehen ist, halbierte sich der entsprechende Abfall in der Umwelt. In Hobart auf Tasmanien fehlen dagegen diese Anreize. Dort machen Getränkebehälter den größten Teil des Mülls am Strand aus.
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