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Sonnensystem: Pluto ändert sein Aussehen

HST-Karte vom Zwergplaneten Pluto
Neu ausgewertete Bilder des Weltraumteleskops Hubble ergaben jetzt die bislang detailreichste Karte des Pluto. Die Aufnahmen zeigen helle braune und dunkle Flächen sowie weiße Areale auf dem Zwergplaneten. Über deren geologische Struktur ist bislang noch nichts bekannt. Allerdings belegen Spektren, dass es auf Pluto Ablagerungen von Wassereis, Kohlendioxid und Kohlenmonoxid gibt und er zudem von einer äußerst dünnen Atmosphäre aus Stickstoff und Methan umgeben ist.

Karten des Zwergplaneten Pluto | Diese Ansichten von Pluto wurden mittels aufwändiger Bildverarbeitung aus Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble aus den Jahren 2002 und 2003 errechnet. Sie erreichen eine Auflösung von etwa 100 Kilometern pro Bildpunkt. Die unterschiedlich hellen Regionen dürften auf Ablagerungen von organischen Molekülen und Eisarten zurückzuführen sein, über die Geologie der Pluto-Oberfläche ist derzeit nichts bekannt.
Vergleicht man die neuen Karten mit den gröberen Aufnahmen, die im Jahr 1994 vom Weltraumteleskop Hubble aufgenommen wurden, so zeigt sich, dass Pluto derzeit sehr viel röter erscheint als damals, berichtet ein Forscherteam um Marc Buie vom Southwest Research Institute in Boulder im US-Bundesstaat Colorado. Sie führen die rötliche Farbe auf organische Stoffe zurück, die durch die Aufspaltung von Methan durch die ultraviolette Strahlung der Sonne entstehen. Die Bruchstücke schließen sich zu langkettigen Kohlenwasserstoffen zusammen, die sich auf der Oberfläche niederschlagen.

Zudem sei die Verfärbung ein Hinweis auf die starken jahreszeitlichen Effekte auf dem Zwergplaneten, in deren Folge sich die Oberfläche stark wandelt. Auf Pluto spielt dabei nicht nur die extreme Achsenneigung von 122 Grad gegen die Bahnebene eine Rolle, sondern auch die stark elliptische Umlaufbahn, die für sehr unterschiedliche Temperaturen auf Pluto sorgen.

Anfang 2015 wird sich die US-Raumsonde New Horizons der Oberfläche von Pluto bis auf etwa 10 000 Kilometer annähern, ihn dabei ausgiebig fotografieren und den Wissenschaftlern wertvolle neue Daten über den Zwergplaneten liefern. (ta)

© NASA, ESA, and M. Buie/Southwest Research Institute
Pluto

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