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Sonnenaktivität: Polarlichter in der Nacht vom 4. auf den 5. August 2010?

Anfang August ereigneten sich auf der Sonne gleich vier Eruptionen, deren Auswurfmaterie auf die Erde gerichtet sind. In der Nacht vom 4. auf den 5. August besteht daher eine gewisse Chance, in unseren Breiten Polarlichter am Himmel zu sichten.
Die Sonne im Ultravioletten
Obwohl sich unsere Sonne derzeit in einer eher ruhigen Phase ihrer Aktivität befindet, kommt es doch gelegentlich zu Ausbrüchen an ihrer Oberfläche, bei denen große Mengen heißen und geladenen Gases ins All geschleudert werden. Ein Teil davon kann als Sonnenwindsturm die Erde erreichen und dort unter anderem Polarlichter auslösen.

Anfang August 2010 kam es auf der Sonne kurz hintereinander gleich zu vier Ausbrüchen, deren Auswurfsmassen in Richtung Erde strömen. Diese Ausbrüche werden als "koronale Materieauswürfe" (englisch: coronal mass ejections) bezeichnet. Das Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts weist darauf hin, dass alle vier Ausbrüche weltweit für Polarlicht-Aktivität sorgen könnten.

Die Ankunftszeiten der Plasmawolken bei der Erde liegen so, dass sich zwei der vier Sonnenwindstürme zu unserer Nachtzeit beobachten lassen, die anderen erreichen unseren Planeten am Tag. Die erste Plasmawolke soll am 4. August um 19 Uhr MESZ ankommen, dann ist der Himmel zwar noch viel zu hell, aber die Ankunft kann sich auch etwas verzögern. Die nächste Wolke erreicht uns am Donnerstagmorgen, 5. August, gegen 2 Uhr MESZ. Hier bestehen die besten Chancen Polarlichter zu sichten, wenn es denn wirklich welche geben wird.

Die Vorhersage, ob Sonnenwindstürme Polarlichter wirklich auslösen, ist schwierig und noch unsicherer als die Wettervorhersage. Die Polarlichtaktivität ist davon abhängig, wie die Magnetfelder von Sonnenwind und Erde miteinander wechselwirken. Dabei können die geladenen Partikel mit der Hochatmosphäre der Erde je nach Situation verschieden stark reagieren und dabei unter anderem auch spektakuläre Lichterscheinungen auslösen. Bei gewissen Konfigurationen passieren die Plasmawolken unsere Erde jedoch ohne besondere Effekte.

Ein Polarlicht erscheint in unseren Breiten meistens als eine rötliche oder grünliche Aufhellung des Himmels in Richtung Norden und kann für Minuten bis Stunden anhalten. In den Jahren 2003 und 2006 ließen sich von Mitteleuropa aus mehrmals Polarlichter sichten.

Tilmann Althaus

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